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  • Beyond Two Souls
    Die junge Jodie wusste schon immer, dass sie irgendwie anders ist, als gleichaltrige Mädchen. Schon in der jüngsten Kindheit geschahen um sie herum mysteriöse Dinge. Von einer paranormalen Existenz namens Aidan begleitet scheint sie eine Verbindung in eine andere Dimension zu haben und über besondere Fähigkeiten zu verfügen. Ob das Sehen durch Wände, die Besitzergreifung fremder Körper oder die Bewegung fremder Gegenstände – durch die Kommunikation mit Aidan ist sie zu besonderen Dingen in der Lage. Aufgewachsen in einem Versuchslabor des Department of Paranormal Activity interessiert sich jedoch zunehemend auch das FBI für ihre Kräfte – und das gefällt ihr ganz und gar nicht…

    Kritik:
    Tiefgründige Abenteuer mit starker Story, wichtigen Entscheidungen und zahlreichen Quick Time-Events erfreuten sich schon seit vielen Jahren einer hohen Beliebtheit. Den PC-Spielern waren dafür meist die Spiele von Telltale Games vorbehalten, während sich bisher nur Playstation 4-Nutzer über die Spiele von Quantic Dream freuen durften. Seit der Veröffentlichung von „Heavy Rain“, „Detroit: Become Human“ und nicht zuletzt „Beyond Two Souls“ bei Epic und Steam, soll sich das aber nun ändern.

    Beyond Two Souls

    Mysterythriller zum Spielen
    Konsolenspieler sind unterdessen seit Jahren davon überzeugt, dass die Spiele von Quantic Dream jenen von Telltale qualitativ überlegen sind. Das mag sicherlich daran liegen, dass es Quantic Dream gelingt, Spiele dieser Art wie einen interaktiven Thriller mit entsprechender Spannung zu inszenieren. Haben wir in „Heavy Rain“ einen Familienvater dabei begleitet, sein entführtes Kind zu suchen und vor einem Serienkiller zu retten, durften wir in „Detroit: Become Human“ in die Rolle von denkfähigen Androiden schlüpfen, die sich für ihre freiheitlichen Rechte einsetzen. „Beyond Two Souls“ hingegen geht eher den Weg des Mysterythrillers und beschäftigt uns mit paranormalen Phänomenen und fremden Dimensionen. Netflix-Fans dürfte das allerdings ziemlich bekannt vor kommen.

    Vorlage für Stranger Things
    Verwundern würde es jedenfalls nicht, wenn Spieler von „Beyond Two Souls“ die zuvor die Netflix-Serie „Stranger Things“ angeschaut haben, im Anschluss doch mal neugierig recherchieren, ob nun das Spiel oder die Serie zuerst da war. Die Handlung des Spiels erinnert schließlich schon sehr deutlich an die erfolgreiche Netflix-Serie. Kein Wunder jedoch: Mit mysteriösen düsteren Kreaturen, die über ein Portal aus einer anderen Dimension in unsere Welt eingedrungen sind und zuweilen auch menschliche Seelen in die „Infrawelt“ entführen, sind die Parallelen unweigerlich vorhanden. Selbst das militärische Labor, in dem fremde Weltmächte ein künstliches Portal öffnen, erinnert nur allzu offensichtlich an die unterirdische Basis, die die Kinder aus „Stranger Things“ betreten. Allerdings: Tatsächlich gab es die Konsolenversion von „Beyond Two Souls“ im Jahre 2013 bereits vor dem Dreh der Netflix-Serie. Netflix hat sich da also offenbar so einiges abgeschaut.

    Spielbare Hollywood-Stars
    Das allein ist allerdings längst nicht alles, was an Film- und Serienproduktonen erinnert. „Beyond Two Souls“ hat nämlich nicht einfach nur fiktive Figuren geschaffen, sondern gleich namhafte Hollywood-Stars für die wichtigsten Rollen der Geschichte engagiert. In der Hauptrolle dabei die süße Ellen Page, die wir tatsächlich über die gesamte Laufzeit des Spiels selbst steuern dürfen. Und die kann sich optisch sehen lassen, denn gerade bei den Gesichtsanimationen kommt „Beyond Two Souls“ unglaublich detailliert und lebensecht daher. Kaum zu glauben, dass das Spiel also tatsächlich auf den Konsolen bereits sieben Jahre alt sein soll. Technisch und grafisch hat Quantic Dream ihre PC-Version also hervorragend und zeigemäß umgesetzt. Das gilt nicht zuletzt auch für Willem DeFoe, der als NPC in die Rolle des Forschers Nathan Dawkins schlüpft und seinem Original ebenso wie aus dem Gesicht geschnitten aussieht.

    Beyond Two Souls

    Verjüngung durch Motion Capturing
    Interessant ist dabei auch die Umsetzung verschiedener Altersstufen. „Beyond Two Souls“ ist nämlich – und das ist selbst für Quantic Dream ungewöhnlich – kein kausal ablaufender Thriller, sondern ein Spiel, das nach jedem Kapitel zwischen den Zeiten hin und her springt. Mal sehen wir Jodie als Erwachsene im Einsatz für das FBI, mal als Jugendliche im Labor, die einfach nur versucht, ein halbwegs normales Leben zu leben und mal als kleines Kind, das seine ersten Begegnungen mit der paranormalen Existenz Aidan hat. Beeindruckend dabei, wie es Quantic Dream gelungen ist, die jeweiligen Altersstufen von Ellen Page glaubwürdig darzustellen und auch ihr kindliches, noch sehr junges Gesicht realitätsnah abzubilden. In jeder Altersstufe erkennen wir sofort, um welchen Hollywood-Star es sich hier handelt.

    Entscheidungen mit echten Auswirkungen
    Eines hat „Beyond Two Souls“ mit den Telltale-Spielen dann aber doch gemeinsam: Die Entscheidungen des Spielers stehen dabei im Mittelpunkt. Quantic Dream kann aber auch das qualitativ besser umsetzen, denn die Entscheidungen in jedem Kapitel haben tatsächlich echte Auswirkungen auf den Spielverlauf. So enthält das Spiel sogar sage und schreibe 32 verschiedene Enden, die allesamt von unseren Entscheidungen im Spiel abhängen und manche spielerischen Wege werden gar nur durch bestimmte Entscheidungen freigeschaltet. „Beyond Two Souls“ hat damit ebenso wie „Heavy Rain“ und „Detroit Become Human“ im direkten Vergleich den deutlich höheren Widerspielwert. Bei einer Spielzeit von knapp zehn Stunden pro Durchgang kommt da durchaus einiges an Spielspaß zusammen.

    Die etwas anderen Quick Time Events
    Doch auch sonst dürfte der Spielspaß um einiges höher sein. Einerseits deshalb, weil Quantic Dream bei ihren Spielen auf das mittlerweile oft etwas belächelte Episodenformat verzichtet, andererseits weil die Quick Time Events wesentlich kreativer umgesetzt wurden. Statt nur vom Spiel vorgegebene Tasten zu drücken, wechseln die Kämpfe in „Beyond Two Souls“ in den Zeitlupenmodus. Dann hat der Spieler einige Sekunden Zeit, die Maus entsprechend der Schlag- oder Trittrichtung der Spielfigur zu bewegen, was um einiges mehr Möglichkeiten eröffnet, die Kämpfe entsprechend zu variieren. Damit wurde zwar kein hochmodernes Kampfsystem eingebaut, aber ein wesentlich dynamischerer Spielfluss, der insgesamt doch deutlich weniger konstruiert wirkt, als bei vergleichbaren Spielen.

    Beyond Two Souls

    Nichts für schwache Nerven
    Nichts desto trotz: Wie bei allen Spielen dieser Art steht die Story des Spiels absolut im Mittelpunkt. Und die ist nicht nur so mitreißend, dass der Spieler zweifellos bis zur letzten Minute am Ball bleiben möchte, sondern entfaltet auch noch eine überaus düstere Atmosphäre. Vor allem in jenen Momenten, in denen die junge Jodie den bedrohlichen Existenzen aus einer anderen Dimension begegnet, kann „Beyond Two Souls“ dabei sogar recht gruselig in Erscheinung treten und den ein oder anderen Spieler abschrecken, der sich mit Horror so gar nicht anfreunden kann. Das ist zwar noch nicht vergleichbar mit einem echten Horrorspiel, denn „Beyond Two Souls“ bleibt seinem Mysterythriller-Stil treu, doch so manches Kapitel ist zugleich nichts für schwache Nerven. Wer allerdings nicht allzu ängstlich ist, bekommt hier eine der besten Stories der Spielegeschichte geboten, weswegen wir eine klare Empfehlung aussprechen können.

    Fazit:
    Mit Ellen Page und Willem DeFoe auf den Spuren von „Stranger Things“ – das dürfte nicht nur Fans der beliebten Netflix-Mystery-Serie gefallen. Mit einer unglaublich düsteren Atmosphäre, einer starken Story und überraschend kreativ umgesetzten Quick Time Events beweist Quantic Dream auch dieses Mal, dass sie zu einem hohen Qualitätsniveau in der Lage sind.

    Beyond Two Souls Wertung