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  • We. The Revolution: Richter auf den Spuren von Orwell
    Einmal im Leben in die Rolle eines Richters schlüpfen und über Leben und Tod entscheiden, würde wohl so mancher gerne einmal. In “We. The Revolution”, dem neuesten Spiel aus dem Hause Klabater ist das tatsächlich möglich. Und zwar während der französischen Revolution, in der Macht und Intrigen eine große Rolle spielen. In der bereits anspielbaren Version auf der Gamescom stellte man dann auch schnell fest: In diesem Spiel geht es gar nicht so sehr um Action. Kampfszenen aus der Revolution finden wir eher weniger. Stattdessen handelt es sich um einen Richter mit dem ein oder anderen Problem, in dessen Rolle wir uns an das Pult des Gerichtssaals setzen und Urteile fällen. Im Mittelpunkt des Spiels stehen also vor allem Entscheidungen, die auch über unsere eigene Zukunft entscheiden können – je nachdem, wem wir mit unseren Urteilen missfallen oder wie wir die politische Situation zu unserem Gunsten verwenden können.

    We. The Revolution

    Ein Großteil des Spiels verbringen wir also auf einem Gerichtsbildschirm, bei dem wir wichtige Unterlagen direkt vor uns sehen. Ein Gesetzesbuch links, die Akte des Angeklagten in der Mitte, rechts dann die eigenen Notizen und das Formblatt für das spätere Urteil. Anhand der Akten müssen wir dann wichtige Fakten miteinander verbinden und daraufhin unseren Angeklagten befragen. Doch wir haben nur mehrere Versuche: Mehrfach die falschen Fakten verbunden und die Befragungsmöglichkeit verschwindet im Nichts, weil wir nie auf die passende Frage stoßen. Die Fakten jedoch richtig verbunden und wir finden mehr und mehr Details heraus, die sich auch auf die Meinung der Geschworenen auswirken. Am Ende gilt es, ein Urteil zu sprechen – etwa Freispruch, Gefängnis oder ein Todesurteil. Doch was passiert, wenn wir entgegen der Meinung der Geschworenen entscheiden? Oder etwa mächtige Personen verärgern? Und können wir die Geschworenen womöglich sogar beeinflussen?

    “We. The Revolution” hat also ein wirklich innovatives Spielkonzept um politische Machtspielchen und das geschickte Ausspielen von Meinungen und Intrigen – und das, obwohl wir uns fast nur durch Menüs und Dialoge hangeln. Mit einer Ausnahme: Abseits des Gerichtsalltags erleben wir tatsächlich auch eine Story. Etwa, wenn wir als Richter einmal zuhause sind und auf die eigene Familie treffen. Und auch die Geschehnisse in der Stadt werden durch unsere Urteile beeinflusst. Den ein oder anderen Aufstand gibt es vielleicht nur deshalb, weil wir ein unliebsames Urteil gesprochen haben, das bei der Bevölkerung so ganz und gar nicht ankommt. Noch dazu die Problematik, dass wir womöglich auch die Akten einmal falsch deuten oder schlicht die falschen Schlussfolgerungen ziehen. Und überhaupt: Wie sollte man wohl als moderner Mensch, der in der heutigen Gesellschaft aufgewachsen ist, mit gutem Gewissen ein Todesurteil sprechen können. Gerade hier stellt uns “We. The Revolution” auf eine interessante Probe, die potentiell sogar einen Widerspielwert bieten könnte, weil wir vielleicht beim einen Versuch unserem Gewissen folgen und bei einem anderen vielleicht die Meinung der Geschworenen beachten.

    We. The Revolution

    Übrigens: Passend zu diesem interessanten politischen Thema, liefert “We. The Revolution” auch gleich den passenden Grafikstil mit. Denn die Personen sind im typischen Polygon-Look gehalten, den wir vor einiger Zeit auch schon im innovativen Spiel “Orwell” zu sehen bekamen. Damit entfaltet auch dieses Spiel recht schnell seinen ganz eigenen Charme und wir bekommen den Eindruck, einen interessanten “Thriller” geboten zu bekommen, der mit einfachen Mitteln doch reichlich Spielspaß bieten könnte.