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  • Was ist eigentlich eine Convention?
    17. Mai 2017 | 01:11

    In regelmäßigen Abständen berichten wir über die zahlreichen Conventions, die in Deutschland und unseren Nachbarländern so stattfinden. Und trotzdem erhalten wir von einigen Lesern, die noch nie eine solche Convention besucht haben, die Frage, was sie denn auf einer solchen Veranstaltung überhaupt erwarten würde und welche für sie die richtige Wahl wäre. In einer Zeit, in der sich auch diverse unseriöse Veranstalter auf dem Markt tummeln und Conventions wie Pilze aus dem Boden sprießen, möchten wir hiermit einen Leitfaden durch die Conventionszene bieten und über die Unterschiede der verschiedenen Convention-Arten aufklären. Grundsätzlich muss man dabei zwischen drei verschiedenen Convention-Typen unterscheiden, die allesamt sowohl Vor-, als auch Nachteile bieten.

    Fedcon: William Shatner

    1. Die Hotel-Con
    Die klassische Form der Convention dürfte dabei wohl die Hotel-Con sein, wie es sie mittlerweile seit über zwanzig Jahren in Deutschland gibt und bei denen mitunter die erfahrensten Veranstalter zu finden sind. Wie der Name bereits erahnen lässt, finden diese Conventions grundsätzlich in Hotels statt, wo der Veranstalter meist mehrere Säle angemietet hat, in denen dann Panels stattfinden oder Händler anzutreffen sind. Die sogenannten Panels, bei denen Stars die Fragen der Fans beantworten, welche diese normalerweise am Mikrofon selbst jederzeit stellen können, sind dabei stets obligatorisch. Und hier hat man dazu durchaus die Möglichkeit, denn meistens liegen die Besucherzahlen dieser Veranstaltungen irgendwo zwischen 100 und 2500 Besuchern pro Tag. Da wären etwa die seit mehr als 25 Jahren bekannte Fedcon und ihre diversen Ableger mit vergleichsweise hohen Besucherzahlen von 2500 Besuchern pro Tag (womit man auf bis zu 10.000 Besucher am Wochenende kommt), aber auch mittelgroße Events wie etwa die Conventions von Entertainment Events mit meist rund 500 – 600 Besuchern und einem kleineren Saal. Wobei man in der Conventionszene durchaus auch die ganz kleinen Hotel-Conventions mit lediglich 80 – 150 Besuchern finden kann, die dafür allerdings auf nur einen Stargast setzen, mit dem man in besonders familiären Kontakt treten kann. Dazu gehören etwa die Veranstaltungen von FKM Events, die meist im kleinen bayrischen Deggendorf stattfinden.

    Einen Nachteil mögen Hotel-Conventions sicherlich haben: Sie sind auf Grund ihrer vergleichsweise geringen Besucherzahlen und der teuren Stargäste häufig auch jene Events mit den höchsten Eintrittspreisen, die nicht selten im 3-stelligen Bereich liegen. Preise zwischen 100 und 140 Euro für ein Wochenendticket sind daher keine Seltenheit. Dennoch handelt es sich gerade hierbei um jene Conventions, die aus den Besuchern erst die eingefleischten Fans gemacht haben, die nun regelmäßig Conventions besuchen und jedes Mal begeistert sind. Zudem besteht eben gerade hier bereits die Möglichkeit, angesagte Stars zu treffen, mit denen man dank der Besucherzahlen immer noch in persönlichen Kontakt treten kann – was auf Massen-Events häufig weitaus schlechter funktioniert. Legendär sind dabei auch die häufig auf solchen Hotel-Conventions stattfindenden Partys an der Hotel-Bar und beliebten Star-Dinner, bei denen man gemeinsam mit den Stars zu Abend essen darf.

    Neulingen, die einmal erfahren möchten, was das besondere Con-Feeling ausmacht, von dem viele Besucher stets schwärmen, empfehlen wir daher zunächst eine solche Hotel-Convention zu besuchen und einmal richtig in diese besondere Atmosphäre einzutauchen. Die meisten kommen anschließend regelmäßig wieder.

    MCM Hannover Comic Con

    2. Die Massen-Events
    Natürlich gibt es auf dem Convention-Markt auch weitaus größere Veranstaltungen. Dazu zählen insbesondere auch die seit einigen Jahren gehäuft auftauchenden “Comic Cons”, die mit Besucherzahlen zwischen 10.000 und 40.000 Besuchern aufwarten können. Nach amerikanischem Vorbild setzt man dabei vor allem auf die große Masse an Besuchern, um die besonders teuren Stars einladen zu können, für die auf Hotel-Conventions einfach nicht mehr das Budget reicht. Das hat mitunter gleich zwei Vorteile: So kann man hier durchaus Stars begegnen, die auf keiner anderen Veranstaltung anzutreffen sind (etwa Nathan Fillion im vergangenen Jahr auf der Comic Con Germany in Stuttgart) und spart dabei auch noch richtig viel Geld. Denn im direkten Vergleich sind die Comic Cons mit meist zwischen 30 und 40 Euro doch um einiges günstiger, als die kleineren Hotel-Conventions. Generell sollte man aber bedenken: Die familiäre Atmosphäre geht dabei schnell unter und ein persönlicher Kontakt zu den Stars ist nur noch sehr eingeschränkt möglich. Dafür ist die Vielfalt des Angebots größer, sodass etwa auch Comic-Fans stärker auf ihre Kosten kommen. Generell würden wir den Besuch einer Comic Con vor allem für jene Besucher empfehlen, die sich primär als Autogrammjäger sehen oder vor allem an Photoshoots mit den Stars interessiert sind, da der Eintrittspreis eben um einiges geringer ist. Wer hingegen die besondere Atmosphäre einer Con erleben möchte, ist hier hingegen nicht unbedingt an der richtigen Adresse.

    Als Veranstalter wären hier etwa die Comic Con Germany erwähnenswert, bei der es sich um denselben Veranstalter handelt, der auch bereits seit über 25 Jahren die unter Hotel-Cons erwähnte Fedcon veranstaltet und daher eine hohe Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt hat. Aber auch der Veranstalter MCM hat aus Groß-Britannien mittlerweile nach Deutschland expandiert und punktet in Hannover insbesondere mit einer besonderen Lockerheit gegenüber den Fans, die hier Selfies mit den Stars machen und die Panels filmen dürfen – ein Alleinstellungsmerkmal unter deutschen Conventions. Aber auch der relativ neue Veranstalter der German Comic Con deckt vor allem mit Berlin und München einige andere Standorte ab, die häufig vernachlässigt werden. Bei letzterem allerdings scheiden sich unter Besuchern durchaus die Geister hinsichtlich der Qualität.

    Spiele auf der Daedalus Con

    3. Die Bürgerhaus-Con
    Zu guter letzt dürfen natürlich auch die kleineren und häufig unkommerziellen Bürgerhaus-Conventions keineswegs vergessen werden, wobei die Ausrichtung hier oftmals eine andere ist. Statt auf teure Stargäste setzt man hier eher auf spezielle “nerdige” Interessengebiete – ob nun Fantasy-Literatur beim Buchmesse Convent, Pen & Paper-Rollenspiel bei der Feencon oder Live Action Role Play etwa bei der Larpwerker Convention – hier kommt jedes Interessengebiet irgendwo auf seine Kosten. Bei diesen Veranstaltungen handelt es sich zeitgleich auch um die wohl günstigsten Events auf dem Conventions-Markt, die häufig nur mit 10 Euro oder weniger zu Buche schlagen. Allerdings richten diese sich eben doch eher an Spezialinteressen und weniger an die Masse der Film- und Serienfans. Wer also einen Mitspieler fürs Rollenspiel sucht, der wird hier fündig. Nicht jedoch diejenigen, die gern William Shatner und andere Stars live erleben möchten.

    Eine Ausnahme gibt es allerdings dennoch: In einigen wenigen Fällen entscheiden sich Star-Conventions dazu, ihr Event nicht in einem Hotel, sondern stattdessen ebenso in einer Art Bürgerhaus stattfinden zu lassen. Dazu zählt beispielsweise die vor zwei Jahren mit Crowdfunding gestartete Timelash, die als erste deutsche Doctor Who-Convention betrachtet werden kann. Obwohl diese zwar nicht in einem Hotel stattfindet, ist die inhaltliche Ausrichtung dennoch eher mit einer Hotel-Con vergleichbar und verlangt dementsprechend auch vergleichbare Preise, um ihre Stargäste – darunter Stars aus Doctor Who und Torchwood – zu finanzieren. Und auch die Besucherzahlen sind mit rund 600 Besuchern vergleichbar mit manchen kleineren Hotel-Conventions. Auch hier gelten dementsprechend dieselben Kriterien, wie bei den oben bereits erwähnten anderen Hotel-Cons.

    Elfia Arcen

    Sonderformen der Conventionszene
    Vereinzelt kann man auf dem Conventionmarkt allerdings auch einige Sonderformen finden, die sich nicht so recht in die obigen Muster einordnen lassen. Dazu muss man insbesondere meistens auch die reinen Cosplay-Events zählen, die mit einem mehrere Hektar großen Gelände daher kommen und daher meistens Outdoor stattfinden. Dazu zählt beispielsweise die Elfia in der Niederlande, die mit guten 5-stelligen Besucherzahlen aufwartet und komplett auf Stargäste verzichtet. Stattdessen erwartet den Besucher eine Mischung aus Cosplay-Event und Mittelalterfest, bei der die Veranstaltung vor allem mit dem wunderschönen Schlossgarten punkten kann. Lohnenswert ist diese Convention somit vor allem für die Cosplayer selbst, als auch für Fotografen und andere, die sich für die hübschen Kostüme begeistern können, da gerade dies das Hauptargument dieser Veranstaltungen ist.

    Eine ähnliche Veranstaltungsform stellt dabei auch die im Saarland stattfindende Fark dar, die zu den wenigen vollständig unkommerziellen Conventions in Deutschland gehört. Konkret bedeutet das für den Besucher: Hier wird keinerlei Eintrittspreis verlangt. Stattdessen wird lediglich um freiwillige Spenden gebeten, die anschließend für wohltätige Zwecke verwendet werden. Doch auch hier gilt: Der besonders interessante Aspekt dieser Convention stellt das außergewöhnliche Gelände dar, das vor allem für Cosplay-Fotos einlädt. Damit ist auch die Fark eher für Cosplayer und Cosplay-Interessierte empfehlenswert.

    Insgesamt hoffen wir nun, hiermit vor allem Neulingen eine kleine Orientierung durch den Conventionmarkt bieten zu können. Natürlich gibt es auch noch zahlreiche weitere seriöse und zuverlässige Veranstalter, die wir hier aber nun nicht alle erwähnen, da das ansonsten den Rahmen doch deutlich sprengen würde. Dennoch möchten wir euch hiermit zugleich auch anbieten, euch bei Fragen zur Verfügung zu stehen. Durch unsere häufige Berichterstattung von Conventions dürften wir sicherlich einen guten Überblick über den Convention-Markt haben, sodass ihr euch gerne bei Fragen per Mail an uns wenden dürft. Kontaktdaten findet ihr in unserem Impressum.