Zu Beginn des Abends zunächst ein kleiner Support: Mit der aus Hamburg und teilweise ursprünglich den Niederlanden stammenden Band Get Jealous wurde es ein bisschen punk-rockiger auf der Bühne. Ein bisschen weniger Mainstream, dafür deutlich wilder ging es da zur Sache, wenn die Band dem Publikum vorab ein bisschen einheizen durfte. In der Mitte wird schon klar, dass die Band sich ein bisschen von der Konkurrenz abgrenzen mag. Mit Otto gibt’s eine non-binäre Frontperson am Gesangsmikrofon, ausgestattet mit ein paar Tattoos, Hipster-Brille und der winterlichen Mütze, die in der Konzerthalle eigentlich viel zu warm sein müsste. Daneben: Die selbsternannte “Wannabe-Skaterin” Marike an der Gitarre und Marek im Hintergrund an den Drums. Doch wer an der Stelle langweiligen Singer-/Songwriter-Pop für den Hipster erwartet, wurde schnell eines Besseren belehrt: Eine so wilde, steil abgehende Band, die mit der E-Gitarre auch schnell mal mitten im Publikum steht, hat man dann doch selten gesehen. “Get Jealous” liefern – und machten bereits Bock auf den danach folgenden Main-Act.
Man mag es da fast kaum glauben, dass “The Subways” tatsächlich die ruhigere der beiden Bands sein kann, wenn man Charlotte Cooper ihre Bühne rocken sieht. Erfahrung hat die englische Rockband, bestehend aus Billy Lunn, Charlotte Cooper und Camille Phillips aber genügend, um allein mit ihrer musikalischen Leistung immer wieder zu überzeugen. Immerhin wird ihre erste Single “Oh Yeah”, mit der sie damals berühmt wurden, in diesem Jahr ganze 18 Jahre alt. Zur Ruhe gesetzt haben sie sich seitdem aber keineswegs. Erst vor kurzem erschien das neue Album “Uncertain Joys”, für das die Band während der Corona-Pandemie sogar neue Instrumente ausprobiert hat. Ein bisschen mehr Synthesizer-Sounds finden sich da nun neben der Gitarre – und die durften auch mal live gespielt werden. Insgesamt bleibt “The Subways” aber auch ihren großen Hits treu, denn auch dieses Konzert war einmal mehr eine Zusammenstellung ihrer größten Erfolge. Legendäre Songs wie “Rock & Roll Queen” oder “Kiss Kiss Bang Bang” dürfen auf einem Subways-Konzert nunmal einfach nicht fehlen. Damit aber machten sie ihre Fans, die in verschiedenen Generationen hier anwesend waren, am 17. März 2023 mehr als glücklich.