21. September 2021 | 15:32

Die nicht mehr ganz so jungen Comedyfans dürften ihn noch kennen: Den Quatsch Comedy Club mit Thomas Hermanns, der von 1997 bis 2010 im Abendprogramm des Senders ProSieben lief. Heute “verbannt” auf den Pay-TV-Sender Sky, macht die Stand-Up-Comedyshow vor allem mit Live-Auftritten auf sich aufmerksam. Und die kann man inzwischen sogar in Städten erleben, in denen man das noch vor Jahren kaum für möglich gehalten hätte: Mitten in der Fußgängerzone des Mönchengladbacher Stadtteils Eicken leuchtet das große orangene Q an der Hausfassade des Theater im Gründungshaus und lädt gleich zwei Mal pro Monat nicht nur die Gladbacher dazu ein, sich über die Witze verschiedener Comedians zu amüsieren.

Auf die Legende Thomas Hermanns müssen wir bei den meisten Shows dabei aber inzwischen verzichten. Stattdessen gibt es ein monatlich wechselndes Line Up, bei dem wir sowohl unterschiedliche Moderatoren, als auch unterschiedliche Comedians bewundern dürfen. Am 12. September 2021 etwa lud der schwäbisch-italienische Roberto Capitoni in das schätzungsweise rund 100 – 200 Besucher umfassende Theater im Gründungshaus ein. Das besondere Konzept dabei: Hier kann man den Comedians ganz besonders nahe sein, denn durch die freie Sitzplatzwahl hat so mancher “frühe Vogel” sogar die Möglichkeit, in der ersten Reihe zu sitzen. Doch aufgepasst: Manche Comedians beziehen das Publikum auch gerne in ihre Show ein, machen Witze mit und über die Zuschauer. Das muss man aushalten können – kam bei der Show im September aber auch hervorragend gut an.

Für Abwechslung ist unterdessen auch gesorgt. Denn nachdem Roberto Capitoni auf sehr humorvolle Weise seine Gäste ankündigte, gab es gleich vier verschiedene Comedians, die jeweils rund 30 Minuten ihr neuestes Programm samt Gags und viel Wortwitz vortrugen. Das kann dann durchaus auch mal musikalisch ablaufen und an ein kleines Comedykonzert erinnern, wie wir es sonst von Helge Schneider kennen: Der zottelige Friedemann Weise etwa trägt seine Witze doch am liebsten mit Gesang und Gitarre vor. Wohingegen der US-amerikanische Komiker John Doyle es doch vorzieht, sich über die Eigenheiten deutsch-amerikanischer Sprachbarrieren lustig zu machen – und damit für so manchen Lacher beim Publikum sorgte, wenn er doch manche Redewendung ein bisschen wörtlicher nahm, als man es sollte. Und wer weiß: Vielleicht tauchen bei der ein oder anderen Show irgendwann ja doch nochmal Größen wie Michael Mittermaier oder Ingo Appelt auf, die wir einst noch auf dem heimischen Fernseher bewundern durften.

Für das rund zweistündige Programm bleiben die Preise jedenfalls human: Mit 31 Euro bekommen Interessierte hier ein humorvolles Entertainmentprogramm geboten. Und wer auch so manchem Newcomer eine Chance geben möchte, darf sich für 22 Euro in die “Quatsch Comedy Hot Shots” wagen und mit dem eigenen Applaus selbst entscheiden, welcher Comedian es in die große Hauptshow schafft. Allerdings: Das Theater im Gründungshaus zeigt sich während der Live-Shows des Quatsch Comedy Clubs von einer sehr modernen Seite, denn Getränke gibt es hier – wie auch im Restaurant des gleichen Betreibers in der Mönchengladbacher Kaiser-Friedrich-Halle – ausschließlich per Kartenzahlung.