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  • Monty Python’s Spamalot im Theater Mönchengladbach
    12. Dezember 2018 | 00:23

    “Ein erfolgreiches Musical in Mönchengladbach durchführen? Da muss es schon ein Stück vom Broadway sein, sonst interessiert das keine Sau”, verkünden die Darsteller der jüngsten Aufführung im Theater Mönchengladbach selbstironisch. Warum also nicht einfach einmal das wohl bekannteste Stück von Monty Python nehmen und die witzigen Sketche auch dem hiesigen Publikum vorstellen, dachten sich da offenbar Christine Hofer und ihr Team aus professionellen Theaterschauspielern. Und siehe da: Ein Theater, das normalerweise subventioniert werden muss, um die Kultur zu erhalten und dessen Kunst in der heutigen Welt aus digitalen Medien oftmals dem Untergang geweiht scheint, ist plötzlich komplett gefüllt. Bis auf ein paar Plätze am Rande hat es das Theater Mönchengladbach mit Monty Python’s Spamalot schließlich geschafft, die große Bühne – wohlgemerkt an einem Dienstag Abend – fast auszuverkaufen. Kein Wunder, denn die Erwartungen des Publikums waren hoch: Ein Stück von Monty Python muss schließlich überaus witzig, politisch inkorrekt und voller Situationskomik sein. So war es dann auch.

    Die von Christine Hofer geschickt ausgewählte Besetzung hat sich nämlich recht nahe an das originale Theaterstück gehalten. Auch hier geht es schließlich um König Arthur, der verzweifelt versucht, Ritter anzuheuern und den mysteriösen Heiligen Gral zu finden. Natürlich ohne sich dabei selbst allzu Ernst zu nehmen, denn zu dem Stück von Monty Python gehört schließlich auch eine gewaltige Portion Selbstironie, bei der die Darsteller sich selbst, ihre Kostüme und sogar das Bühnenbild nur allzu gerne auf die Schippe nehmen. Natürlich auch in diesem Fall mit zahlreichen Anspielungen an wichtige gesellschaftliche Themen, immerhin bekommen bei Monty Python traditionell vor allem Politik und Kirche immer wieder ihr Fett weg. Im Theater Mönchengladbach hat man das Stück dann außerdem ein wenig mit lokaler Thematik angepasst – sei es durch Anspielungen an die Unzufriedenheit der Stadtbevölkerung, oder aber durch den Einbau von Sketchen über Borussia Mönchengladbach.

    Ob dieser lokale Bezug in einem solch großartigen britischen Theaterstück tatsächlich sein muss, sei einmal dahin gestellt. Fest steht aber: Das Publikum in Mönchengladbach lacht gerne einmal über sich selber und liebt die ironisch-witzigen Sticheleien gegen ihre eigene Stadt. Am Ende gab es dafür gefühlte zehn Minuten lang ununterbrochene Standing Ovations, die im Mönchengladbacher Theater sicher keine Selbstverständlichkeit sind. Vielleicht aber auch deshalb, weil sich die Darsteller vor allem auch mit ihrem Gesang vor den großen Shows am Broadway nicht verstecken müssen: Wenn etwa Esther Keil mit ihrer beeindruckenden Gesangsstimme die deutschen Versionen der Spamalot-Songs vorführt, geht das so manchem Zuschauer unter die Haut. Und davon gibt es dank der herausragenden Live-Orchesterbegleitung, die sich geschickt in einem Orchestergraben am vorderen Bereich der Bühne versteckt, auch mehr als genügend zu hören. Angesichts dieses Aufwandes wirken Ticketpreise von 22 bis 24 Euro fast schon zu günstig. Bis März 2019 allerdings haben die Mönchengladbacher noch die Möglichkeit, das unterhaltsame Monthy Python-Werk live zu erleben – und wer den Silvesterabend einmal auf besondere Weise verbringen möchte, hat sogar am 31.12.2018 um 18 Uhr die Gelegenheit, den Jahresausklang damit abzurunden. Tickets gibt es unter theater-kr-mg.de.

    Monthy Python's Spamalot im Theater Mönchengladbach
    Foto: Matthias Stutte