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  • Manticora: Ex-Wacken-Teilnehmer spielte vor nur 20 Zuschauern in Essen
    23. Mai 2022 | 21:07

    Die dänische Power-Metal-Band Manticora ist in der Szene eigentlich längst nicht mehr unbekannt. Selbst auf das Wacken Open Air haben sie es 2019 bereits geschafft, um vor großem Publikum zu spielen. Damit war die Zeit reif für eine richtige Europa-Tour als Headliner – dachte sich die Band rund um Frontman Lars Larsen. Der Anblick am 20. Mai 2022 im Turock Essen dann aber umso erschreckender: Gerade einmal zwanzig Fans kamen in den Rock-Club in der Essener Innenstadt, um Manticora (samt zwei weiterer Bands) live zu sehen. Besonders bitter: Erst kurz zuvor musste die Band zwei Konzerte in Coesfeld und Paris wegen zu geringer Kartenverkäufe absagen. So richtig gut laufen möchte die Tour also bisher offenbar nicht.

    Manticora @ Turock

    Dabei macht Manticora auf der Bühne zunächst doch einen recht ansehnlichen Eindruck. Mit einem echten Katana kommt Lars Larsen klassischerweise auf die Bühne, um das Publikum beim Intro in Stimmung zu bringen – bevor Schlagzeug und Gitarren anschließend für ordentlichen Lärm sorgen. Selbst das ein oder andere Kostüm darf da nicht fehlen, wenn der Sänger plötzlich in einen blauen Overall schlüpft. Dumm nur, dass Lärm offenbar tatsächlich ein Problem beim Konzert im Turock war: Trotz nur 20 Besucher wurde die Lautstärke so stark aufgedreht, dass sich mancher Zuschauer noch hinten an der Wand die Ohren zuhielt und am nächsten Tag unter Tinnitus litt. Gesang und Gitarren gingen da schnell in einem undefinierbaren Soundbrei unter, der alles andere als ausgewogen klang. Für manchen der wenigen Besucher blieb das Konzert da schnell als bittere Enttäuschung in Erinnerung, die letztendlich akustisch eher anstrengend wurde, als wirklich Spaß zu machen.

    Etwas leid konnte einem da schon Oversense tun, die als Support für Manticora bereits im Vorfeld auftraten. Obwohl deutlich besseren Sound abgeliefert, musste auch die Metalband aus dem bayrischen Obersinn leider vor gerade einmal 20 Zuschauern spielen. Die Band rund um Frontmann Danny Meyer ließ sich dabei aber nichts anmerken und spielte mit dem gleichen Elan, als würden sie vor einem großen Publikum auftreten. Das sah man auch Gitarristin Jassy Pabst schon vor dem Beginn ihres Auftritts an, als sie hibbelig und gut gelaunt auf der Bühne herumhüpfte. Das kleine Publikum würdigte das mit guter Laune, bei der alle Besucher wild mitfeierten. Dass die Band es selbst bei einem dermaßen kleinen Publikum schafft, immerhin einen Moshpit mit einsamen drei Personen auf die Beine zu stellen, ist an der Stelle schon bemerkenswert. Kaum zu übersehen war es, dass Oversense beim Publikum weitaus besser ankam, als der Headliner Manticora, bei dem der ein oder andere Zuschauer gar vorzeitig die Konzertlocation verließ. Vielleicht also beim nächsten Mal doch lieber Oversense zum Headliner machen…