• Startseite|
  • News|
  • Games|
  • Kino|
  • Bücher|
  • Verlosung|
  • Partner|
  • Impressum
  • Leaders (Brettspiel)
    Kurz nachdem der Zweite Weltkrieg vorüber ist, steht die Welt vor weiteren neuen Konflikten. Die Großmächte der Erde treten sich im Kampf gegenüber, Spione horchen die Gegner aus oder sabotieren militärische Ziele und auch der Wettlauf um den technologischen Fortschritt entscheidet, welche der Nationen ihre Überlegenheit unter Beweis stellen können. Welcher Anführer wird sein eigenes Land zu globalem Erfolg verhelfen? Wird John F. Kennedy den Vereinigten Staaten zu einer Weltmacht erheben oder wird es doch etwa Konrad Adenauer sein, der Deutschland zu einem der stärksten Länder der Welt machen kann?

    Kritik
    Seit weit mehr als 50 Jahren gehört „Risiko“ zu den Klassikern der Globalstrategie. Das einstige Brettspiel von Parker dürfte wohl eines der ersten Strategiespiele seiner Art gewesen sein, bei dem die Spieler mit ihren Armeen die Welt zu erobern versuchen. Computerspieler aber wissen schon lange: Auf dem heimischen PC können solche Strategiespiele um einiges komplexer ausfallen, als in der Brettspielvariante. Warum also nicht einfach einmal die Vorteile des klassischen Brettspiels mit der Komplexität eines Computerspiels kombinieren? Genau das macht nun „Leaders“ – und alles, was wir dafür brauchen ist neben dem Brettspiel noch ein Android oder iOS Tablet mit der passenden App.

    Leaders

    Learning by doing
    Das Spielaufbau von „Leaders“ sieht dabei auf den ersten Blick gewohnt vertraut aus. Beim Ausklappen des durchaus fast tischgroßen Spielbretts sehen wir auch hier wieder die übliche Weltkarte mit ihren zahlreichen Ländern und strategischen Möglichkeiten, auf der wir unsere drei verschiedenen Einheiten platzieren müssen. Neu dabei sind lediglich die Seefelder und die Anzeige der Produktionspunkte. Der weitere Ablauf ist dabei ebenfalls gewohnt, gestaltet sich aber trotz seiner Komplexität zunächst einfacher als in „Risiko“: Durch die dazugehörige App machen es sich die Entwickler zugleich zu nutze, ihr auch ein passendes Tutorial mitgeben zu können. Statt eine dicke Anleitung zu lesen, geht es also gleich los und die App erklärt sowohl den Spielaufbau, als auch die jeweiligen Züge. Die gedruckte Anleitung beschränkt sich somit tatsächlich auf nur vier gedruckte Seiten und möchte eher eine zusätzliche Übersicht bieten. „Learning by doing“ wird von den Machern beabsichtigt, die das zusätzlich mit Onlinevideos unterstützen, wenn Spieler weitere Fragen haben.

    Wie ein physisches Computerspiel – inklusive DLCs
    Schon der Beginn des Spiels erinnert dabei an typische Computerspiele wie „Hearts of Iron“. Die Spieler wählen schließlich nicht nur eine Farbe, sondern müssen auch zwischen zahlreichen Nationen und ihren Anführern entscheiden. Die spielen sich dann ganz so wie die Nationen bei Computerspielen: Es unterscheiden sich sowohl die besetzten Starländer, als auch die Spezialfähigkeiten. So bekommt jede der Nationen einen ganz eigenen Bonus: Den Vereinigten Staaten ist es so etwa möglich, pro Runde die jeweils erlaubte Anzahl Einheiten im jeweiligen Land zu überschreiten, während etwa Frankreich bei einem Rückzug keinerlei Einheiten verliert. Auch andere Nationen bieten hier spannende Variationen – wenngleich einige der verfügbaren Nationen und Anführer zusätzlich kostenfplichtig über den Play Store erworben werden müssen. Angesichts eines standardmäßigen Preises für knapp 50 Euro für das Brettspiel, sind solche versteckten Kosten allerdings durchaus bedenklich.

    Von Weltherrschaft bis Capture the flag
    Solche versteckten Kosten setzen sich leider auch bei den Spielmodi fort: So sind etwa das „Schnelle Spiel“, die klassische Weltherrschaft und ein Capture the Flag-Modus bereits beim Brettspiel enthalten und geben so immerhin die Möglichkeit, das klassische Globalstrategiespiel mit App-Erweiterung zu genießen. Sind wir hingegen an weiteren Spielmodi interessiert, die uns etwa von PC-Strategiespielen bekannt vorkommen – dazu gehört etwa die „Eroberung des Weltalls“ dessen Ziel der technologische Fortschritt statt der Kampf ist -, müssen wir erneut in die Tasche greifen und diese im Play Store nachkaufen. Und dafür können auch schonmal knapp 10 Euro pro Spielmodus fällig werden. Ganz schön happig. Dafür allerdings sind Szenarien wie „Atomare Bedrohung“ oder „Führe deine Nation zum Sieg“ interessant, bieten Abwechslung und sorgen für einen gewissen Widerspielwert.

    Leaders

    Risiko mit Besonderheiten
    Sobald es dann richtig los geht, ähnelt der grundsätzliche Spielablauf zwar durchaus dem Klassiker „Risiko“, hat aber einige Besonderheiten. Wer „Risiko“ kennt, dürfte sich auf den ersten Blick bei „Leaders“ allerdings schnell zurecht finden: Wir erhalten und platzieren unsere Einheiten, rücken in benachbarte Länder vor und greifen dann mittels Würfel den entsprechenden Gegner an. Hier kommen allerdings schon die ersten Unterschiede: Für jedes besetzte Land erhalten wir Produktionspunkte, die wir am Ende der Runde dann zur Produktion von Einheiten verwenden können, die wir in der nächsten Runde erhalten – davon hängt ab, wie viele neue Einheiten wir tatsächlich erhalten. Und auch auf den Würfel finden wir anders als bei „Risiko“ keine normale Augenzahl, sondern leere Felder für „kein Treffer“, einfache Treffer und doppelte Treffer. Und je nach Einheitenstärke gibt es dann entsprechend mehr oder weniger freie Felder auf dem Würfel. Dadurch wird „Leaders“ insgesamt strategischer als sein Vorgänger.

    Sabotage und Spionage
    Die eigentliche Stärke allerdings entwickelt „Leaders“ am Ende der jeweiligen Runde in der App, wenn die jeweiligen Möglichkeiten nur für den Spieler bestimmt sind, der aktuell gerade an der Reihe ist. Dann nämlich dürfen wir im „Hauptquartier“ unsere Produktionspunkte einsetzen und das Spiel entpuppt seine wahre Komplexität. Hier müssen wir nämlich genau überlegen, ob wir die Produktionspunkte tatsächlich für neue Einheiten verwenden, oder doch lieber für Forschung, Diplomatie, Wirtschaft oder Spionage anwenden. Mit Forschungsmitteln erhalten wir neue Fähigkeiten, die Wirtschaft erhöht unsere Produktionspunkte und mit der Spionage können wir die Forschung eines Gegners behindern oder militärische Ziele sabotieren, sodass der Gegner entsprechende Einheiten zu Beginn seiner Runde wieder abgeben muss. Das sorgt bei den Mitspielern mitunter für überraschende Situationen, wenn erst in der nächsten Runde klar wird, welche heimlichen Züge seine Gegner ausgeheckt haben. Und je mehr Spieler sich am Spiel beteiligen, umso spannender wird „Leaders“.

    Leaders

    Treffen hinter verschlossenen Türen
    Eigentlich aber ist es durchaus empfehlenswert, „Leaders“ mit mindestens vier Spielener zu spielen. Dann nämlich erst bekommt der „Diplomatie“-Reiter des Hauptquartiers seinen eigentlichen Nutzen. Ganz ohne das Wissen der Gegner ist es hier nämlich möglich, heimlich Bündnisse und Allianzen zu schließen – und unbeteiligte Spieler bekommen davon zunächst gar nichts mit, bis die Bündnisse ihre militärischen Fähigkeiten miteinander kombinieren und womöglich einen Überraschungsangriff starten. Die App-Nutzung, die es ermöglicht, auch so manchen Spielzug ohne das Wissen der Mitspieler erledigen zu können, entfaltet den eigentlichen Vorteil gegenüber dem originalen Spieleklassiker „Risiko“. Fans des alten Strategiespiels werden „Leaders“ also ohne Zweifel lieben und wir können an dieser Stelle sogar eine klare Empfehlung aussprechen, „Leaders“ bei einem Neukauf vorzuziehen. Freunde der Globalstrategie werden es nicht bereuen.

    Fazit:
    Klassische Globalstrategie trifft auf digitale Möglichkeiten: Das Brettspiel „Leaders“ erweitert den Strategieklassiker „Risiko“ um die Unterstützung durch eine App und sorgt mit Diplomatie, Forschung und Spionage für eine erhöhe Komplexität, die Genrefans lieben werden. Klare Empfehlung!

    Leaders Wertung