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  • Jurassic World Evolution
    Wissenschaftlern ist etwas Unglaubliches gelungen: Mithilfe von Fossilien aus Ausgrabungsstätten haben es Forscher auf der Inselformation Muertes-Archipel geschafft, echte lebendige Dinosaurier wieder zum Leben zu erwecken. Mittels Gentechnik setzen sie fortan alles daran, die Lebenserwartung und die Fähigkeiten der Urzeit-Tiere stets zu verbessern und sie im Sinne des Unterhaltungswertes auch zukünftig zu modifizieren. Doch ein solches Vorhaben birgt große Gefahren: Denn wenn tausende Besucher in den eigens dafür kreierten Dinosaurier-Freizeitpark kommen, muss die Sicherheit unter allen Umständen sichergestellt werden. Ein schweres Unwetter oder ausbrechende Dinosaurier könnten mitunter das gesamte Projekt – und zahlreiche Menschenleben gefährden…

    Kritik:
    Manager- und Aufbauspiele hat es in den vergangenen Jahren ziemlich viele gegeben – selbst solche, in denen wir eigene Freizeitparks aufbauen müssen und uns um die Attraktionen für Besucher kümmern. Ein solches Spiel allerdings komplett unter der Lizenz von „Jurassic World“ zu entwickeln, ist hingegen neu. Mit „Jurassic World Evolution“ haben wir deshalb tatsächlich die Möglichkeit, einen eigenen Dinosaurier-Freizeitpark mit riesigen Pflanzen- und Fleischfressern zu erschaffen und dabei die Besucher möglichst lange und umfangreich zufrieden zu stellen. Und damit ist das Spiel doch ein bisschen spezieller, als übliche Freizeitpark-Aufbauspiele.

    Bedürfnisse von Dinosauriern
    Der Kern des Spiels basiert schließlich darauf, in eigens dafür eingerichteten Gehegen, neue Dinosaurier heran zu züchten und diese anschließend ins Gehege frei zu lassen. Was anfänglich noch relativ einfach ist, da wir lediglich über die DNA einzelner, leicht zu handhabender Dinosaurier verfügen, wird im späteren Spielverlauf immer schwieriger: Jede einzelne Dinosaurierspezies verfügt nämlich über individuelle Bedürfnisse, die erfüllt werden müssen, um die Geborgenheit des Tieres zu gewährleisten und ein Ausbrechen des Dinosauriers zu verhindern. Während die eine Spezies in kleinen Gruppen oder gar alleine leben möchte, benötigen andere zwingend eine große Herde – auch nur ein Tier zu wenig kann für Aggressionen und Ausbruchsversuche sorgen. Wieder andere bevorzugen reichlich Wald, während andere schnelle Tiere eher große Wiesenflächen benötigen. Für den Spieler bedeutet das: In „Jurassic World Evolution“ muss er ganz genau planen, welche Größe seine Gehege haben sollten und welche Tiere er jeweils dort unterbringt. Und das ist – auch angesichts des Platzmangels – gar nicht so einfach.

    Jurassic World Evolution

    Schwächen bei der Komplexität
    Ist das allerdings erst einmal geschafft, ist die eigentliche Spielmechanik ziemlich einfach: Je mehr Dinosaurier wir haben und je größer unsere Artenvielfalt, desto höher fällt die Bewertung für eben jenen Bestand aus und die Besucher kommen wie ganz von alleine in den Park. Dementsprechend einfach gestaltet es sich, möglichst großen Gewinn im Park zu machen. Eigentlich könnten wir bis auf die Züchtung von Dinosauriern praktisch den gesamten Park vernachlässigen, wenn es uns nur darum ginge, Gewinn zu erwirtschaften. Kurz gesagt: Das Wirtschaftssystem in „Jurassic World Evolution“ ist eigentlich etwas zu einfach ausgefallen, da eine echte Herausforderung zur Gewinnerwirtschaftung praktisch nicht existiert. Wichtiger sind stattdessen die Anlagen- und Dinosaurierbewertung der Besucher – denn erst ab drei Sternen wird die nächste Insel freigeschaltet – und die Herausforderungen seitens unserer drei Unternehmensabteilungen.

    Unterhaltung oder Sicherheit?
    Hier nämlich kommen auch unsere Aufgaben und Missionen her: Denn während wir selbst das Unternehmen der Jurassic World führen, hat die Unterhaltungs-, Forschungs- und Sicherheitsabteilung ganz eigene Vorlieben hinsichtlich der weiteren Entwicklung unseres Parks. Insgesamt drei Missionen können wir dabei jeweils gleichzeitig ausführen und bei Erfolg steigen sowohl unsere Finanzen, als auch der Ruf in der jeweiligen Abteilung. Ist dieser erst einmal hoch genug angestiegen, werden Belohnungen wie neue Technologien und ganz besondere Missionen freigeschaltet. So spannend das auf den ersten Blick klingt, so viele Probleme hat dieses System bei genauerem Hinsehen: Insgesamt ist das Missionssystem nämlich deutlich zu generisch ausgefallen. Bereits nach einigen Stunden fällt auf, dass sich die Missionen regelmäßig wiederholen und rein durch Zufall ausgewählt werden. Da kann es sogar passieren, dass wir Missionen erhalten, die wir zum aktuellen Stand noch gar nicht erledigen können, weil uns etwa der Zugang zu den nötigen Ausgrabungsstellen fehlt. Ein Glück, lassen sich Missionen auch wieder abbrechen.

    Gegner in den eigenen Reihen
    Wichtig ist ein Zufriedenstellen der Abteilung aber auch aus anderen Gründen: Sinkt unser Ruf nämlich zu stark, kommt es zu Sabotageakten insbesondere auf die Stromversorgung des Parks. Und das ist nicht nur ein großes Risiko für die Sicherheit, sondern kann schnell auch im finanziellen Ruin enden: Besucher, die eine Aussichtsplattform nicht besuchen können, weil dort der notwendige Strom ausgefallen ist und die in Folge dessen die Dinosaurier gar nicht sehen können, verlassen den Park schließlich unzufrieden wieder und lassen die Anlagenbewertung deutlich nach unten sinken – was folglich auch zu einem Einbruch der Besucherzahlen und der Einnahmen führen kann. Schon allein deshalb kann es für den Spieler wichtig sein, die Missionen möglichst ausgeglichen zu erfüllen und die Abteilungen allesamt zufrieden zu stellen. Denn: Besonders schwierig wird es, wenn ein Sabotageakt und ein Zufallsereignis, wie Unwetter auch mal zusammenfallen und das Chaos erst so richtig ausbricht.

    Jurassic World Evolution

    Auf der Suche nach dem T-Rex
    Insgesamt etwas spannender ist dann aber ohnehin das Erschaffungsssystem für Dinosaurier ausgefallen, das mit gleich drei wichtigen Gebäuden daher kommt: Unser Expeditionszentrum sorgt mit den richtigen Kosten dafür, dass ein Team zu einer Ausgrabungsstätte fliegt und dort nach neuen Dinosaurier-Fossilien sucht. Das Fossilienzentrum kümmert sich anschließend um die Rekonstruierung der DNA, damit wir die gefundenen Dinosaurier anschließend auch ausbrüten können. Und das Hammond-Forschungslabor kümmert sich anschließend um das finale Ausbrüten und Freilassen unserer Tiere. Ob und welche Dinosaurier wir also letztendlich erschaffen können, hängt stets von dieser – zum Glück nicht allzu schwer zu beherrschenden – Kette ab. Und natürlich liegt es an uns und unseren Finanzen, mit zusätzlichen Dinosaurierspezies den Park ein wenig interessanter zu gestalten.

    Kein Angriff von oben
    Schade ist unterdessen allerdings, dass man sich auf zwei Arten von Dinosauriern praktisch beschränkt hat: So finden wir in „Jurassic World Evolution“ leider lediglich Pflanzen- und Fleischfresser vor. Das hat zwar schon eine ordentliche Vielfalt, finden wir schließlich vom großen T-Rex bis zum kleinen Velociraptor, oder vom großen Brachiosaurus bis zum Triceratops so ziemlich alles vor, was irgendwie wichtig erscheint, doch eine der interessantesten Dinosaurierarten fehlt dann leider doch: Auf Flugdinosaurier mit entsprechenden Gehegen müssen wir nämlich verzichten. Das ist allerdings schade, würden sowohl die Gehegeart als auch die besonderen Gefahren das Spiel noch deutlich interessanter machen und wesentlich komplexer wirken lassen. Fraglich bleibt an dieser Stelle, ob die Entwickler solche Flugdinosaurier in einem zukünftigen DLC womöglich noch nach liefern. Die Tatsache, dass diese zum Release aber fehlten, ist eigentlich schon Grund genug für einen Punkteabzug.

    Forschung ist alles
    Immerhin sorgt dann aber das Forschungssystem für ein bisschen mehr Komplexität, können wir immerhin in verschiedenen Bereichen für neue Technologien sorgen – und finden darin manchmal sogar eine echte Notwendigkeit. Die Forschung nach medizinischer Behandlung kann beispielsweise den gesamten Bestand unserer Dinosaurier retten, wenn es einmal zu einer neuen, bisher noch unbekannten Infektion kommt. Aber auch wichtige Errungenschaften wie neue Gebäude, Gebäudeerweiterungen, Zugang zu neuen Fossilien und vieles mehr sorgen für interessante neuen Möglichkeiten. Spannend daran: Sobald wir die nächste Insel freischalten und zu ihr wechseln, nehmen wir alle bisher erforschten Technologien mit und spielen auf dem bisherigen Stand weiter. So entsteht ein ganz individueller Spielfortschritt, der auch für einen gewissen Wiederspielwert sorgen wird.

    Jurassic World Evolution

    Auf der Jagd nach Likes
    Immerhin hat „Jurassic World Evolution“ nämlich auch einige echte Herausforderungen zu bieten. Spieler, die ihre Inselbewertung unbedingt auf die maximalen 5 Sterne bringen möchten, haben es nämlich absolut nicht einfach. Hier bedarf es perfekter Planung der Gehege, Dinosaurier und Genmanipulationen. Nur mit maximaler Vielfalt und dem höchstmöglichen Interesse der Besucher ist eine Maximalbewertung überhaupt möglich. Doch selbst wer es nicht auf Perfektion angelegt hat, bekommt mit den drei Abteilungen und ihren eigenen Herausforderungen immerhin genug Anreize, eine Insel oder die ganze Kampagne einfach noch einmal zu wiederholen. Denn hier warten auf den Spieler oft wichtige Technologien, die nur durch Freischaltungen bei den Abteilungen erspielt werden können und bei Auslassen im späteren Verlauf nicht zur Verfügung stehen.

    Die Suche nach Perfektion
    Insgesamt kommt man somit auf eine Spielzeit von rund 25 Stunden, wenn man sich mit der einfachen Freischaltung der jeweils nächsten Insel zufrieden gibt und auch bereit ist, mit einer 3-Sterne-Bewertung der Inseln das Spiel durchzuspielen. Wer es hingegen auf Perfektion angelegt hat, kann an die Gesamtspielzeit sicherlich noch einmal eine zweistellige Stundenzahl oben drauf legen und bekommt damit einen mehr als respektablen Spielumfang geboten. Auf Grund der regelmäßigen kostenlosen Content-Updates bleibt „Jurassic World Evolution“ obendrein auch für zukünftige Spielpartien oder für spätere Kaufentscheidungen interessant, da die Spieler immer wieder Gründe und Gelegenheiten finden werden, das Spiel noch einmal zu starten.

    Fazit:
    Liebevoll gestaltetes Aufbau-/Managementspiel unter Original-Lizenz von „Jurassic World“, bei dem spannende Herausforderungen den Spieler lange am Ball halten können. Leider schwächelt „Jurassic World Evolution“ allerdings mit einem generischen Missionssystem, seiner mangelnden Komplexität und dem Fehlen kompletter Dinosaurierarten wie Flugsauriern.

    Jurassic World Evolution Wertung