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  • Hardware-Test: Trust GXT 420 Rath Gaming-Headset
    28. März 2019 | 18:42

    Ob die ein oder andere Streaming-Session auf Twitch oder einfach ein paar Runden im Lieblings-Onlinegame mit den Freunden – für beide Varianten brauchen Spieler vor allem auch eines: Ein taugliches Headset, das über viele Stunden hinweg möglichst bequem sitzt und dabei am besten auch noch einen guten Klang mitbringt. Der niederländische Hersteller Trust möchte genau das liefern und versucht mit seinem GXT 420 Rath vor allem im niedrigeren bis mittelpreisigen Segment zu punkten. Mit knapp 60 Euro UVP liegt das Headset immerhin in einem gut bezahlbaren Bereich und scheint zugleich alles mitzubringen, was das Gamer-Herz begehrt.

    Auf den ersten Blick macht das GXT 420 Rath einen durchaus recht ansprechenden Eindruck. Die Verpackung kommt in schickem, für Trust typischen schwarz-rot daher und gestaltet sich auch gleich ziemlich frustfrei. Was sich danach dem Käufer offenbart, beschränkt sich hingegen eher auf das Nötigste: Das Headset liegt bequem in seiner Plastikschale, während sich das Zubehör auf Kabel und wenige Seiten Papier beschränkt. Auf schicke Taschen zum Verstauen, wie sie etwa Audio Technica bei ihren höherpreisigen Produkten mitliefert, müssen wir hier erwartungsgemäß (und dem Preis durchaus angemessen) verzichten.

    Trust GXT 420 Rath

    Flexibel ohne Luxus
    Dafür haben wir die nötige Flexibilität bei den Anschlussmöglichkeiten: Mit einem einzelnen 3,5 mm Klinkestecker können wir das Headset an einen Gamecontroller oder gar an ein Tablet anschließen, mit dem dazugehörigen Adapter trennen wir die Wege des Kopfhörers und des Mikrofons, um auch den Anschluss an den heimischen PC problemlos zu ermöglichen. Im direkten Vergleich mögen die Anschlussmöglichkeiten auch hier überschaubar bleiben, bieten aber zumindest das Notwendigste: USB, Bluetooth oder gar eine Verbindung via WLAN ist hier nicht vorgesehen, beim GXT 420 Rath bleibt eben alles analog über die klassischen Klinkenanschlüsse. Dafür darf es ein bisschen bequem werden, denn am Kabel findet sich nicht nur eine Möglichkeit, diesen an der Kleidung zu befestigen, sondern auch gleich ein Lautstärkeregler und ein Knopf zum praktikablen Ein- und Ausschalten des Mikrofons. Da kann man sogar mal auf die Push-to-Talk-Funktion verzichten.

    Sound aus der Badewanne
    Der erste große „Bewährungstest“ beim Anhören von Musik bleibt dann aber leider ein wenig ernüchternd. Wie bei Gaming-Headsets leider keine Seltenheit, kommt auch das GXT 420 Rath mit dem typischen „Badewannen“-Sound daher: Die Bässe sind besonders stark angehoben, die Höhen ebenso ein klein wenig, die Mitten hingegen gehen etwas unter. Ohren, die bereits an ziemlich basslastige Kopfhörer gewöhnt sind, werden das vielleicht sogar mögen. Fans des neutraleren Klangs werden mit dem GXT 420 Rath aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht ganz glücklich. Im direkten Vergleich etwa mit höherpreisigen Kopfhörern wie dem Audio Technica ATH-M50X oder einem Sennheiser HD 25 fallen diese Schwächen besonders auf. Für einen halbwegs neutralen Klang beim GXT 420 Rath müssten die mittleren Frequenzen um knapp 5 dB angehoben werden.

    Schwer, aber bequem
    Nun mag so mancher Gamer natürlich andere Ansprüche an ein Headset haben, als der audiophile HiFi-Enthusiast oder Produzent in seinem Studio: Für stundenlange Gaming-Sessions muss ein Headset vor allem bequem sitzen und auch über einen langen Zeitraum hinweg nicht stören. Da kann das GXT 420 Rath hingegen besonders gut punkten, wurde es immerhin mit besonders großzügigen Polstern ausgestattet. Obwohl es sich mit seinem stattlichen Gewicht von 354 Gramm alles andere als um ein leichtes Headset handelt, sitzen die ohrumschließenden Muscheln auch nach Stunden noch bequem und drücken in keinster Weise auf das Ohr. Erstaunlich ist an der Stelle, dass Trust zwar angibt, dieser Kopfhörer würde Hintergrundgeräusche nicht isolieren, das GXT 420 Rath an dieser Stelle aber dennoch überzeugen kann. Krach aus der direkten Umgebung hält das Headset von unseren Ohren nämlich ziemlich gut fern, sodass wir voll und ganz in unser Lieblingsspiel eintauchen können.

    Trust GXT 420 Rath

    Alles für die angenehme Streamer-Stimme
    Gleichzeitig kann auch das einfahrbare Mikrofon mit Popschutz überzeugen. Dieses können wir nicht nur einfach im Innern des Headsets „verstecken“, wenn es gerade nicht benötigt wird, sondern auch unsere Mitspieler werden keine Probleme haben uns zu verstehen: Insgesamt kommt der Sound hier angenehm warm daher. Natürlich muss auch an dieser Stelle klar sein: Mit der Neutralität eines hochwertigen Bühnenmikrofons kann das GXT 420 Rath zwar mitunter nicht mithalten, doch das ist beim Gaming oder Streaming womöglich auch gar nicht gewollt: Der klassische warme „Radioeffekt“ macht im Live-Stream nämlich für gewöhnlich einen eher sympathischen Eindruck. Hier hat Trust die Bedürfnisse von Gamern also voll und ganz getroffen und liefert bewusst kein Produkt, das etwa für die Gesangs- oder Musikaufnahme gedacht wäre.

    Fazit:
    Beim Trust GXT 420 Rath Gaming Headset werden sich die Geister vermutlich scheiden: Anspruchsvolle audiophile Hörer, die auf einen absolut neutralen Klang wert legen, werden mit diesem Produkt höchstwahrscheinlich nicht glücklich werden. Gamer, die hingegen auf der Suche nach einem komfortablen Headset sind, das auch nach stundenlangen Gaming-Sessions nicht unbequem wird, könnten hier jedoch optimal fündig werden.

    Fotos: Trust