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  • Hardware-Test: Google Chromecast
    19. Februar 2015 | 17:41

    Die meisten Fernsehgeräte unterstützen heute zahlreiche Apps, mit denen unter anderem das Streaming von Video on Demand-Diensten direkt auf dem heimischen TV ermöglich wird. Selbst BluRay-Player und andere externe Geräte sind häufig in der Lage, Videos aus dem Netz abzuspielen. In der Hoffnung auf angenehme Abende mit besseren Serien ohne Werbeunterbrechung wird dann mitunter Netflix, Watchever, Maxdome oder ein anderer Video on Demand-Dienst abonniert – und schon die Ernüchterung: Man nennt einen Smart TV sein eigen und trotzdem wird die App nicht unterstützt. Was also machen, wenn man sich keinen teuren neuen Fernseher anschaffen möchte und die Smart Hubs etwas teuer erscheinen? Ein MHL-Kabel mit Verbindung zu einem mobilen Gerät scheint dabei eine ziemlich unelegante Möglichkeit zu sein, der Anschluss eines Computers ist manchmal ebenso unpraktisch. Google hat dafür eine interessante Alternative.

    In der Größe eines kleinen USB-Sticks veröffentlichte Google bereits im vergangenen Jahr den sogenannten „Chromecast“, den man einfach in den HDMI-Anschluss seines Fernsehers steckt, mit dem Smartphone konfiguriert und anschließend via WLAN zum Empfang zahlreicher Video on Demand-Dienste nutzen kann, selbst wenn der Fernseher die dazugehörige App nicht ganz so mögen könnte. Waren die Möglichkeiten kurz nach der Veröffentlichung noch ein wenig begrenzt, bietet Chromecast mittlerweile eine umfangreiche Unterstützung für die wichtigsten Dienste. Selbst das Streaming des Browserinhaltes vom Rechner zum Fernseher ist damit kein Problem mehr. Doch wie macht sich der kleine Stick in der Praxis? Ist die Konfiguration wirklich so kinderleicht, wie Google es angibt? Und vor allem: Taugt die Bildqualität eines solch kleinen Sticks überhaupt? Wir sind dem auf den Grund gegangen.

    Google Chromecast

    Bequem per Smartphone
    Der Chromecast überzeugt dabei bereits nach dem ersten Einstecken. Obwohl ein Adapter für die Steckdose beiliegt, falls keine andere Möglichkeit für die Stromzufuhr vorhanden ist, kommt der kleine Stick theoretisch mit dem Strom aus einem üblichen USB-Anschlusses aus. Da die meisten Flachbildschirme heute über einen solchen Anschluss verfügen, müssen wir den Stick nur in eine freie HDMI-Buchse einstecken und können anschließend das andere Ende mit einem kleinen Kabel an den USB-Anschluss des Fernsehers verbinden. Das Fernsehgerät versorgt den kleinen sparsamen Stick also mit ausreichend Strom, sodass man Chromecast eine ziemlich energiesparende Option darstellt. Die Fernsteuerung und Konfiguration läuft anschließend mit dem Smartphone, was erstaunlich unproblematisch verläuft.

    Das autonome WLAN
    Gerade eingesteckt und mit Strom versorgt, erscheint auf dem Fernseher auch bereits das Konfigurationsmenü in Full HD, dessen Anleitung wir nur noch folgen müssen. Die Chromecast-App auf dem Smartphone installiert, wird der Stick anschließend schnell und problemlos erkannt und muss nur noch mit dem heimischen WLAN-Netzwerk verbunden werden. Dass jedes Smartphone den Stick sofort erkennt, liegt an einer einfachen wie effektiven Lösung: Chromecast stellt zur Erstkonfiguration vorübergehend ein eigenes WLAN-Netzwerk bereit, mit welchem sich die Chromecast-App zur Konfiguration verbinden kann. Dort kann man dann die Daten für das richtige WLAN-Netz eingeben, damit der Stick problemlos unsere Daten via DSL von einem Video on Demand-Anbieter empfangen kann. Mindestens DSL 6000 empfiehlt sich übrigens für den reibungslosen Empfang der Videos, da Netflix dies beispielsweise für HD-Videos voraussetzt.

    Schnell auf dem neuesten Stand
    Hat man die Daten entsprechend eingegeben, zieht Chromecast noch ein kleines Update, um seine Software vor dem ersten richtigen Start auf den neuesten Stadt zu bringen und innerhalb von wenigen Minuten kann man also loslegen. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt werden dabei die meisten wichtigsten Apps unterstützt, denn sowohl Netflix, Watchever und Maxdome ist damit kein Problem. Selbst Youtube, einige zusätzliche Streaming-Apps und andere Dienste laufen damit problemlos. Sofern die jeweilige App den Chromecast unterstützt und die Chromecast-App installiert ist, erscheint fortan ein kleines Symbol zur Ansteuerung des Sticks – in Netflix müssen wir darüber nur den Chromecast auswählen und schon wird das entsprechende Video nicht mehr auf dem Smartphone, sondern via Chromecast wiedergegeben. Die Steuerung erfolgt anschließend via Smartphone, wo wir problemlos das Video vorspulen, unterbrechen und abbrechen können. Keine Sorge: Das Chatten via Whatsapp und Facebook, oder gar das Spielen ist weiterhin möglich, denn die VOD-Videos laufen fortan im Android-Aufklappmenü innerhalb eines Tabs. Es ist also nicht notwendig, die jeweilige App des Streaming-Anbieters auf vollem Bildschirm geöffnet zu lassen.

    Google Chromecast

    Konkurrenz für den BluRay-Player
    Am meisten konnte uns allerdings die Bildqualität dieses kleinen Sticks verblüffen. Sofern das Quellmaterial entsprechende Qualität zulässt, kann der Chromecast trotz seiner winzigen Größe qualitativ fast mit dem ein oder anderen BluRay-Player mithalten. Das Bild in Full HD-Auflösung überzeugt nämlich mit knackigen Farben und einem überzeugenden Schwarzwert. Mit besonders guter Qualität wurden dabei die HD-Videos von Netflix wiedergegeben, die innerhalb weniger Minuten nur noch wenig von einer BluRay zu unterscheiden waren. Möchte man also für wenig Geld die mangelnde App-Unterstützung seines Fernsehers umgehen und dabei keinesfalls auf herausragende Bildqualität verzichten, der trifft mit dem Chromecast eine gute Wahl. Die hohe Mobilität des kleinen Sticks spricht außerdem für sich, denn nach Aktivierung des Gastmodus (aktuelle Android-Version vorausgesetzt), lassen sich auch ohne WLAN entsprechende Inhalte darstellen.

    Minimale Schwächen
    Die einzigen Schwächen gibt es eigentlich nur beim Funktionsumfang hinsichtlich des Screen Mirrorings. Insbesondere das 1:1-Streaming des eigenen Smartphone-Bildschirmes ist bisher noch nicht möglich, man ist also auf Apps angewiesen, die den Chromecast unterstützen. Dafür lässt sich im Chrome-Browser eine zusätzliche App integrieren, die das Streaming des jeweiligen Browser-Tabs ermöglich. Interessant könnte dies sicherlich auch für Präsentationen und ähnlichem sein. Leider fehlt dabei allerdings die Unterstützung von Silverlight und einigen anderen Plugins, sodass wir die auf dem PC abgespielten VOD-Videos nicht auf diese Weise streamen können – das ist vor allem deshalb schade, weil aktuell vor allem Amazon Prime noch nicht nativ unterstützt wird. Google verspricht jedoch, auch in dieser Hinsicht den Funktionsumfang noch erweitern zu wollen und macht Hoffnung auf viele weitere unterstützte Apps.

    Fazit:
    Falls die heimischen Geräte noch nicht die Apps von Netflix, Watchever & Co unterstützen sollten, bietet sich mit dem Chromecast eine äußerst mobile, technisch einwandfreie Alternative mit hervorragender Bildqualität.