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How to: Baue deinen eigenen Gaming PC

How to: Baue deinen eigenen Gaming PC

Fertig gekaufte und zusammengestellte Computer aus dem Discounter oder von den üblichen Multimedia-Händlern sind meist nicht nur teurer als selbst zusammengestellte Rechner, sondern sparen oft auch an der falschen Stelle. Häufig werden vor allem große Arbeitsspeicher oder schnelle Prozessoren beworben, aber an der Grafikkarte hapert es, obwohl man weit mehr Spieleleistung für sein Geld herausbekommen könnte. Für alle, die gern selbst einmal einen Gaming-PC zusammenstellen möchten und dabei kein zusätzliches Geld für den Zusammenbau bei einem Fachhändler ausgeben wollen, haben wir nun ein kleines Tutorial, das euch dabei helfen soll, selbst einmal Hand anzulegen. Doch zuerst stellt sich für viele die Frage, welche Komponenten sie denn eigentlich brauchen und was zum jetzigen Zeitpunkt wirklich Sinn macht. Wir haben dafür zunächst ein paar Hardware-Tipps:

Was braucht mein Gaming-PC?
be quiet Silent Base 800 Gehäuse
Das Wichtigste wohl zuerst: Damit wir unseren Gaming-PC später auch einbauen können, steht erst einmal die Wahl eines schicken Gehäuses an. Die Optik ist dabei eher Geschmackssache, doch sollte vor allem auf genügend Platz für die Grafikkarte geachtet werden, die durchaus ein wenig länger ausfallen kann. Ein gutes Kabelmanagement und Staubfilter sind ebenso ein wichtiges Kriterium, damit die Hardware nicht nach kurzer Zeit bereits dicht mit Staub bedeckt wird. Wer es außerdem etwas leiser mag, hat die Möglichkeit zu den etwas teureren Silent Gehäusen zu greifen, die mit Schalldämmung und leisen Lüftern ausgestattet sind. Wir haben uns dabei für ein be quiet! Silent Base 800 entschieden, welches für rund 120 Euro erhältlich ist.

be quiet Dark Power Pro 10 Netzteil
Damit unsere Hardware außerdem mit genügend Strom versorgt wird, benötigt es ein passendes ATX-Netzteil. Eine 80 Plus Gold-Zertifikation sollte es dabei schon sein, da dies für eine hohe Energieeffizienz und somit geringerem Stromverbraucht steht. Auch entsprechende Schutzschaltungen etwa gegen Überspannungen sind sinnvoll. Hier bietet es sich ebenfalls an, zu einem Netzteil von be quiet! zu greifen, da diese erfahrungsgemäß für hohe Qualität stehen. In unserem Fall ist die Wahl auf das be quiet! Dark Power Pro 10 mit 550 Watt gefallen, welches zu den teuersten und hochwertigsten Netzteilen des Herstellers zählt. Wer ein bisschen Geld sparen möchte, ist aber auch mit einem deutlich günstigeren Straight Power gut bedient. 500 – 550 Watt sollten dabei für eine Konfiguration mit einer einzelnen Grafikkarte ausreichen, nur SLI- und Crossfire-Systeme bedürfen mehr.

Asus Z97 Pro Gamer Mainboard
Wesentlich schwieriger ist allerdings die Wahl des Mainboards, da es hier schlicht eine riesige Auswahl an Boards gibt. Dabei muss der Käufer zunächst entscheiden, ob er lieber zu einem Intel-System mit Sockel 1150 oder zu einem AMD mit Sockel AM3+ greifen möchte. Auch der Sockel 2011 kann für ein Highend-System Sinn machen, lässt allerdings die Kosten deutlich in die Höhe steigen, während der Sockel FM2+ vor allem für Büro- und Multimediasystemen empfehlenswert ist. Unabhängig davon, wofür man sich entscheidet, macht ein aktueller Chipsatz aber durchaus Sinn. Bei Intel handelt es sich dabei um den Z97-Chipsatz, bei AMD um den 990FX. Die Ausstattung ist obendrein eher Geschmackssache und eine Frage der persönlichen Bedürfnisse, da praktisch jedes aktuelle Board über die nötigen Arbeitsspeicher- und PCI-Express-Steckplätze verfügt, die wir benötigen. Für unser Testsystem nutzen wir ein Asus Z97-Pro Gamer für den Sockel 1150, welches mit 139 Euro ein recht gutes Preis/Leistungsverhältnis bietet.

Intel i5 4690K Prozessor
Haben wir uns erst einmal für einen Sockel entschieden, so fällt die Wahl des Prozessors relativ einfach. Im Falle eines AMD-Systems ist es aktuell lediglich sinnvoll zu den schnellsten CPUs zu greifen, da sie vor allem im Highend-Segment momentan kaum mithalten können. Ein FX-8350 wäre hier also das Minimum, um weiterhin mit maximalen Einstellungen alle Spiele spielen zu können. Da wir uns zuvor für ein Intel-Mainboard entschieden haben, greifen wir in diesem Fall zum Intel i5 4690K für etwa 245 Euro. Dabei handelt es sich um den schnellsten i5 Quadcore-Prozessor, den wir aktuell erhalten können und liegt preislich deutlich unter dem i7. Für aktuelle Spiele ist dieser Prozessor trotzdem mehr als ausreichend.

Corsair Vengeance Pro Red Arbeitsspeicher
Auch beim Arbeitsspeicher fällt die Wahl schnell und einfach aus. Sofern kein teures Sockel 2011-Mainboard ausgewählt wurde, sind wir zwangsläufig auf den momentanen Standard-Speicher DDR3 angewiesen. Normalerweise reicht eine Taktfrequenz von 1600 MHz vollkommen aus, da dies auch den Standardspezifikationen entspricht. Ein Timing von CL9 wäre bei dieser Taktfrequenz zu empfehlen. Außerdem sollten gleich zwei identische Riegel im Kit erworben werden, um den Dual Mode des Mainboards nutzen zu können. Da der i5 4690K auch höhere Taktfrequenzen unterstützt, haben wir uns für ein Corsair Vengeance Pro Red mit 2400 Mhz und 16 GB RAM (2x 8GB) entschieden. Generell reichen allerdings 8 GB noch immer aus, um jedes Spiel mit maximalen Einstellungen spielen zu können.

Palit Geforce GTX 970 Jetstream Grafikkarte
Auch bei der Grafikkarte ist die Entscheidung für Nvidia oder AMD eine eher persönliche Geschmacksfrage. Beide Hersteller bieten Grafikprozessoren mit ausreichend Leistung für jedes aktuelle Spiel an. Im Falle von AMD macht es hinsichtlich eines guten Preis/Leistungsverhältnisses Sinn, zur Radeon R9 290X für rund 350 Euro zu greifen. Bei Nvidia liegt die Geforce GTX 970 aktuell leistungstechnisch in einem sinnvollen Rahmen. Wir haben uns dabei für die werksübertaktete Palit Geforce GTX 970 Jetstream entschieden, welche für 389 Euro eine grundsolide Leistung bietet. Der Hersteller ist außerdem für hohe Qualität mit niedriger Ausfallrate und Langzeithaltbarkeit der Hardware bekannt. Noch heute verwenden wir in unseren Multimedia-Rechnern eine ältere Palit-Karte, die selbst nach über 5 Jahren noch zuverlässig ihren Dienst tut.

Crucial BX100 Festplatte / SSD
Wer zum ersten Mal einen Rechner zusammenstellt und dabei keine Festplatten aus einem früheren Rechner übernehmen möchte, könnte durchaus in Erwägung ziehen, bereits eine SSD anzuschaffen, die mit deutlich schnelleren Zugriffszeiten und Übertragungsraten überzeugt. Hier bieten sich zweierlei Konfigurationen an: Ist der Geldbeutel etwas größer, so kann man durchaus zu größeren – aber auch sehr teuren – SSDs greifen, die etwa mit 1000 GB daher kommen. Darauf könnte man dann sowohl Spiele, als auch das Betriebssysteme unterbringen. Möchte man weniger Geld ausgeben, bietet sich eine Kombination aus kleinerer SSD und Festplatte an. Eine SSD mit einer Größe von 250 GB macht dabei Sinn und ist für rund 200 Euro erhältlich, dazu eine Festplatte mit 1 TB für rund 60 Euro. In unserem Testsystem verwenden wir eine Crucial BX100 mit 500 GB und zusätzlich einige nicht mehr erhältliche Samsung-HDDs, die wir aus anderen Rechnern übernommen haben. Eine Curical MX100 wäre an dieser Stelle allerdings als nahezu gleichwertiges Laufwerk zu empfehlen.

Laufwerk
Ob wir darüber hinaus ein Laufwerk für optische Medien benötigen, hängt in erster Linie vom verwendeten Installationsmedium ab. Da die meisten vermutlich das Windows-Betriebssystem in Form einer DVD-ROM vorliegen haben, sollte man eventuell ein DVD-Laufwerk einbauen. Ein Brenner ist dabei bereits für 20 Euro erhältlich. Möchte man den Rechner zudem auch als Multimedia-PC zum Ansehen von BluRays nutzen, wäre eine BluRay-Laufwerk sinnig – Combo-Laufwerke mit BD-ROM/DVD-Brenner sind für knapp 60 Euro erhältlich. Da die gewählte Grafikkarte über einen HDMI-Anschluss verfügt, kann der Rechner so auch problemlos als BluRay-Player-Ersatz verwendet werden.

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2: Zusammenbau
3: UEFI-Konfiguration