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  • Game-Review: Call of Duty – Modern Warfare 3

    Tropico 4-cover

    Als Mitglied einer Spezialeinheit hat man nicht immer ein leichtes Leben. Vor allem nicht, seitdem es Makarov gelungen ist, die Welt vollständig ins Chaos zu stürzen und den dritten Weltkrieg herbeizurufen. Überall ist inzwischen der Ausnahmezustand ausgebrochen und während die Amerikaner sich um ihr eigenes Land kümmern, stehen auch Europa und Russland längst in Schutt und Asche. Doch als Frost mit dem Widerstand gegen die Truppen beschäftigt ist, scheint es nur noch einen Mann zu geben, der Makarov noch das Handwerk legen kann. Yuri, ein Russe, der noch eine persönliche Rechnung mit Makarov zu begleiten hat. Er zögert nicht lange, gemeinsam mit Captain Price und seinen Kameraden auf Schlachtfeld zu ziehen…

    Kritik:
    Krieg, überall herrscht Krieg. Mit „Call of Duty: Modern Warfare 3“ wird die beliebte Brachial-Action-Reihe endlich fortgesetzt und setzt nahtlos da an, wo der Vorgänger endete. Makarov ist immer noch unser größter Feind, weshalb wir mit verschiedenen Truppen ins Schlachtfeld ziehen dürfen, um die halbe Welt in Schutt und Asche zu legen. Da beginnen wir mit einer Schlacht inmitten von New York, dürfen später selbst Hamburg und Berlin in Kriegsgebiete verwandeln, während die Panzer an uns vorbei rollen und den Weg frei schießen. Zwischendurch stürzen Gebäude ein, explodieren Fahrzeuge, werden ganze Bunker in die Luft gejagt und auf das Wasser dürfen wir auch noch.

    Modern Warfare 3 Screenshot

    Frost hier, Yuri da
    Ganz klassisch für „Call of Duty“ dürfen wir da natürlich abwechselnd in die verschiedenen Charaktere schlüpfen. Während alles noch auf Seiten der Amerikaner mit Frost beginnt, dürfen wir dann später umso häufiger in die Rolle von Yuri, oder gar Captain Price persönlich schlüpfen. Damit ist regelmäßig ein Szenewechsel angesagt und wir bekommen jederzeit eine hohe Abwechslung geboten. Immerhin sind die Aufträge auch entsprechend unterschiedlich, denn wenn der eine sich auf die Rettung des Präsidenten und seiner Tochter konzentriert, macht sich der andere auf radikale Jagd nach dem Bösewicht Makarov. Wir selbst bekommen dabei ein richtiges Mittendrin-Gefühl, denn anders, als in den meisten Ego-Shootern, sind wir hier niemals im Alleingang unterwegs, sondern dürfen grundsätzlich an der Seite eines großen Teams kämpfen. So werden wir die meiste Zeit von mindestens fünf Begleitern unterstützt, die uns tatkräftig zur Seite stehen, oder auch mal weitere Truppen zur Verstärkung dazu holen. Das ist allerdings angesichts der großen gegnerischen Armee meist auch absolut notwendig, denn im Alleingang hätten wir da womöglich schlechtere Karten.

    Da kann es allerdings auch passieren, dass wir als Spieler eine eher untergeordnete Rolle spielen. Oftmals sind wir nur Handlanger und Laufbursche für unseren Kommandanten und müssen uns dementsprechend den Vorgesetzten unterordnen. Da werden wir in gefährlichen Situationen als Kanonenfutter voraus geschickt, oder müssen je nach Befehl entsprechende Aufgaben erfüllen, wie mit besonderen Waffen spezielle Ziele erledigen, oder auch einmal einen Kameraden retten. Gerade das sorgt allerdings auch für hohen Realismus, da wir uns gänzlich als Teil des Teams fühlen und ein realistisches Kriegserlebnis spielen dürfen. Leider bleiben da allerdings die Führungspositionen aus, weshalb wir niemals selbst Befehle erteilen können und daher auch keinerlei taktische Optionen zur Verfügung haben.

    Modern Warfare 3 Screenshot

    Vom Tiefsee-Tauchgang in den Sandsturm
    Die haben wir allerdings auch gar nicht nötig, denn die Missionen sind trotzdem ausreichend abwechslungsreich. Für besonders viel Spannung sorgen dann die etwas besonderen Missionen, bei denen wir beispielsweise nach einem Unterwasser-Tauchgang das nahegelegene U-Boot entern und uns inmitten dessen durch die eindringenden Wassermassen kämpfen müssen. Direkt danach geht’s dann sogar im Schlauchboot auf Verfolgungsjagd, während neben uns Schiffe explodieren und im Wasser versinken. Noch abwechslungsreicher wird es dann, wenn wir uns ins ferne Afrika begeben und dort gegen einen Sandsturm ankämpfen müssen, der uns die Sicht beinahe völlig verwehrt. Da können wir beinahe die eigenen Hände kaum sehen und müssen dennoch die uns entgegen stürmenden Gegner niederschießen, möglichst bevor diese uns entdeckt haben. Doch auch unter Zeitdruck müssen wir da schon einmal eine Zielperson einfangen, oder aus einem Gebäude entkommen. Nachtsichtgeräte können uns dabei allerdings gelegentlich den Kampf erleichtern. Eine Verschnaufpause bietet uns „Call of Duty: Modern Warfare 3“ allerdings zu keiner Zeit, da wir pausenlose Daueraction geboten bekommen. Wer hier einmal ausruht, wird schon bald feststellen, dass der Gegner ihn flankiert und im passenden Moment niederstreckt, was durchaus für eine intelligente KI sprechen mag.

    Modern Warfare 3 Screenshot

    Kanonenfutter
    Natürlich ist es dabei schade, dass die Figuren selbst doch recht farblos erscheinen und wir kaum über dessen Charaktere erfahren. Die Nebenfiguren sind dabei lediglich Kameraden, jedoch nie Freunde, über dessen Tod wir womöglich trauern könnten. Doch selbst unsere eigene Person kann uns nur wenige Motive für ihren Einsatz liefern und bietet zudem kaum Hintergrundinformationen. Lediglich Yuri kann uns mit diversen stilvollen Rückblicken einen Einblick auf seine Erfahrungen mit Makarov liefern und wird daher zu einem nachvollziehbaren Charakter, dessen Handlungen für jeden verständlich sein sollten. Er soll allerdings auch die einzige Person mit Charakter bleiben, denn für gewöhnlich spielen Menschen hier eine eher untergeordnete Rolle. Doch auch das soll sehr realistisch zum Krieg passen, wenn wir plötzlich inmitten von Zivilisten auf unseren Gegner ballern müssen und dabei auch mal den Verlust eines Unschuldigen in Kauf nehmen. So ist der Krieg eben: Knallhart und schonungslos. „Call of Duty: Modern Warfare 3“ kann das perfekt wiederspiegeln. Unterstützt wird dies dann auch noch in einer kritisierten Szene, in der eine Mutter mit ihrem Kind vom Vater gefilmt wird und plötzlich neben einem explodierenden Lastwagen ums Leben kommen. Das klingt auf den ersten Blick recht krass, doch nur damit kann ernsthafte Kriegskritik aufkommen und ein schonungslos realistisches Bild entstehen – eigentlich müssten wir uns daher umso mehr solcher Szenen wünschen.

    Modern Warfare 3 Screenshot

    Der dritte Weltkrieg
    Ansonsten wurde das Spiel natürlich ganz typisch inszeniert, sodass das Leveldesign sehr linear ausgefallen ist. Wir können zwar Deckungen nutzen und haben auch gelegentlich größere Plätze, die wir frei begehen können, doch die Richtung, welche das Spiel nimmt, bleibt immer von vornherein klar. Es geht letztendlich immer nur nach vorne und an unserem Ziel wird es am Ende nur noch brutaler und spektakulärer, als wir es bisher erlebt haben. Aus typischen Schießereien werden dann also Mega-Schlachtfelder, in denen einfach alles explodiert, was auch nur irgendwo sichtbar ist. Da ist es auch gar nicht mehr so schlimm, dass wir die Singleplayer-Kampagne in knapp sechs Stunden durchgespielt haben, denn in dieser kurzen Zeit haben wir derart viele atemberaubende Momente erlebt, dass sie uns lange in Erinnerung bleiben werden. Actionfans sollten also möglichst ihre Kriegsfilme im Videotheken-Regal stehen lassen und sich lieber gleich „Call of Duty: Modern Warfare 3“ zulegen, denn hier bekommt man in puncto Action definitiv weit mehr geboten.

    Langzeit-Grafik
    Erstaunlich ist dabei allerdings, dass der Ego-Shooter tatsächlich immer noch grafisch hervorragend aussieht. Obwohl die Grafikengine bereits im mehrere Jahre alten „Modern Warfare 2“ zum Einsatz kam, kann sie auch heute noch für einen wahren Augenschmaus sorgen. Auf maximalen Einstellungen haben wir dann sowohl extrem scharfe Texturen, als auch ein jederzeit brauchbares Anti-Aliasing. Auch Tearing tritt hier selbst ohne VSync kaum auf und die Gestaltung der Umgebung ist einmal mehr besonders detailliert ausgefallen. Die Entwickler achten dabei auch einfach auf jeden einzelnen Grashalm, bauen selbst Gebäudedekorationen ein und punkten besonders mit ihren Partikeleffekten, die bei Staub, Dreck und Regen immer wieder sichtbar werden. Natürlich mag die Grafik nicht ganz so perfekt ausschauen, wie aktuell in „Battlefield 3“, doch verstecken braucht sich „Modern Warfare 3“ auch vor Referenztiteln nicht. Dafür sind dann einfach die Explosionen viel zu beeindruckend inszeniert und auch Animation der Figuren ist bestens gelungen. Immerhin hat eine derartige Engine auch einen besonderen Vorteil: Trotz der guten Grafik läuft diese nämlich äußerst flüssig und hat auch auf älteren Rechnern nicht mit Ruckeln zu kämpfen. Während andere Titel auf maximalen Einstellungen den Rechner auch entsprechend fordern und andere mit schlechterer Grafik sogar höhere Anforderungen haben, haben die Entwickler von „Call of Duty: Modern Warfare 3“ eine optimale Balance gefunden. Ganz zu schweigen davon, dass vor allem die Lichteffekte sehr atmosphärisch ausgefallen ist und jeden Spieler überzeugen werden, wenn die Umgebung in glühendes Abendrot getaucht wird, oder wir in Russland durch den frischen Neuschnee spazieren dürfen.

    Modern Warfare 3 Screenshot

    Wir brauchen Bass…
    Bei all der Action ist es aber auf jeden Fall vorteilhaft, den Sound über entsprechend qualitative Lautsprecher wiederzugeben. Insbesondere die vielen Explosionen und Waffensound liefern uns nämlich einen ordentlichen Bass, der den Subwoofer nur allzu gerne beanspruchen wird. Ein wahres Erlebnis wird es also erst, wenn die Tiefen ordentlich zur Geltung kommen und passend zum Schlachtfeld auch den brachialen Sound gleich mitbringen. Apropos Sound: Während die englische Originalfassung zwar durchaus besser gelungen ist, können vor allem die Synchronsprecher mit russischem Dialekt für starke Protagonisten sorgen. Speziell Yuri und seine Kameraden haben da nämlich ordentlich Aggression in der Stimme und klingen gerne einmal nach groberen Zeitgenossen. Unterdessen können manch andere Synchronsprecher allerdings weniger überzeugen, da allen voran Ben Becker nicht so ganz ankommen mag.

    Umfangreicher Multiplayer
    Wem übrigens die sechs Stunden Spielzeit doch etwas zu kurz geraten sind, der darf sich auf jeden Fall auf den umfangreichen Multiplayer-Modus freuen. Da gibt es nicht nur den altbekannten „Spezialeinheit“-Modus, sondern auch noch ein Punktesystem mit zahlreichen Varianten des Onlinespiels. Angefangen bei Team-Deathmatch, das ganz im „Counter Strike“-Stil darauf abzielt, im Team gegen ein anderes Team anzutreten, dürfen wir uns im Söldner-Modus auch gleich im Alleingang gegen alle anderen stellen. Das soll dann aber natürlich noch längst nicht alles sein, denn zusätzlich lockt auch noch ein „Capture the flag“-Modus und diverse andere freischaltbare Herausforderung. Für Langzeit-Motivation sorgt da vor allem ein ausgeklügeltes Punktesystem, mit dem wir dann neue Klassen und Modi freischalten können. Natürlich sollte da klar sein, dass wir im Multiplayer nicht ganz so extreme Brachial-Action erleben, doch dank Drohnen, Raketenwerfer und Scharfschützengewehre ist da für jeden die richtige Klasse dabei und auch an brutaler Action soll es nicht fehlen. Schade ist allerdings, dass wir uns nicht vorab ein passendes Match aussuchen können, sodass wir schnell einmal in einem Match voller erfahrener Spieler landen und auch die Map ungefragt vorgesetzt bekommen. Lediglich das Erstellen eines eigenen Spiels bietet da die Möglichkeit, über die bevorzugte Map zu entscheiden. Darüber hinaus gibt es aber natürlich auch die Möglichkeit, auf einem dedizierten Server zu spielen, um ausschließlich mit den gewünschten Freunden aufs Schlachtfeld ziehen zu können. Spaß ist da also auch nach der kurzen Singleplayer-Kampagne noch garantiert.

    Fazit:
    Das Finale der „Modern Warfare“-Reihe bietet uns erneut ununterbrochene Brachialaction voller Explosionen und riesigen Schlachtfeldern, die uns ohne Verschnaufpause fordern und absolut packen. Lediglich die kurze Spielzeit der Singleplayer-Kampagne könnte manchen Spieler abschrecken, doch auch da kann der umfangreiche Multiplayer-Modus für gelungene Abwechslung und Langzeitmotivation sorgen. Dieses Spiel ist einfach atemberaubend.