• Startseite|
  • News|
  • Games|
  • Kino|
  • Bücher|
  • Verlosung|
  • Partner|
  • Impressum
  • Fantasy Basel: Schweizer Comic Con mit starken Exklusivattraktionen
    1. Mai 2017 | 19:52

    Am vergangenen Wochenende wurde die Messe Basel einmal mehr zum Schauplatz faszinierender Kreaturen, aufregender Games und vielen anderen Attraktionen. Denn auch in diesem Jahr fand dort bereits zum dritten Mal die beliebte Fantasy Basel statt, die sich selbst als schweizerische Comic Con versteht und ganze 43.000 Besucher in die Stadt nahe der deutschen Grenze lockte. Anders als noch bei der Premierenveranstaltung wurden die Besucher dieses Mal sogar mit wunderbarem Wetter beglückt und durften sich auf ein enorm erweitertes Programm freuen. Vergleichbar etwa mit dem Konzept der Role Play Convention in Köln versuchte die Messe, möglichst jedes Interessengebiet abzudecken und verteilte die einzelnen Themenbereiche erstmals auf drei verschiedene Etagen. Für Kenner war dabei schnell ersichtlich: Die Fantasy Basel hat sich in den vergangenen Jahren enorm weiter entwickelt, den Aufbau der Veranstaltung weiter optimiert und Probleme aus den Vorjahren beseitigt.

    Das wurde auch ersichtlich, wenn man etwa die besonderen Highlights der jeweiligen Abschnitte unter die Lupe genommen hat. Im Vergleich zu vielen anderen Conventions punktete die Fantasy Basel nämlich in fast jedem Themengebiet mit spannenden Exklusivinhalten, die es so noch auf keiner Convention zu sehen gab. Bereits im Erdgeschoss durften sich die Gamer somit im Gaming Bereich auf spannende Neuheiten, wie etwa einem beeindruckenden VR-Simulator von Hewlett-Packard freuen, die nebenbei die Leistung ihrer neuen Omen-Systeme zur Schau stellen wollten, während die Besucher am Stand von Sony Playstation die erste anspielbare Version des kommenden Sci-Fi-Abenteuers Farpoint VR genießen konnten – und das noch einige Monate vor der Gamescom. Und wem das noch nicht reichte, der hatte u.a. die Gelegenheit, das erst am Freitag erschienene Abenteuerspiel “Little Nightmares” von Bandai Namco ausführlich anzutesten, ohne sich auf stundenlange Wartezeiten einstellen zu müssen.

    Fantasy Basel: Martin Klebba

    Dass der Gaming-Bereich auf der Fantasy Basel generell eine besondere Rolle spielte, war sicherlich aber auch an der auf dem Gelände stattfindenden Swiss Gaming Challenge erkennbar, bei der E-Sportler in spannenden Wettkämpfen ihr Können unter Beweis stellen konnten. Und auch Indie-Games kamen nicht zu kurz, wobei hier vor allem regionale Entwickler ihre Chance bekommen sollten, ihre neuesten Spielekreationen vorzustellen. Der Fokus lag dabei speziell auf die Spiele von Schweizerischen Entwicklern und Publishern, sodass so mancher Gamer die Gelegenheit hatte, auch abseits der großen AAA-Titel einmal interessante neue Games zu entdecken. Damit beweist die Fantasy Basel übrigens ein interessantes Konzept, denn man möchte gezielt sowohl den großen Publishern, als auch lokalen Händlern und Herstellern eine Chance geben, ihre Neuheiten vorzustellen und damit gelungene Exklusivinhalte zu bieten – nicht nur im Gaming-Bereich.

    Ein Stockwerk höher erkannte man dieses Konzept an den fantasievolleren Bereichen, wie etwa der gut platzierten Mittelalter- und Steampunk-Area, aber auch am Brettspiel- und Tabletop-Bereich. Denn wenn die kleine “Chillout-Zone”, bei der Besucher einige Brettspiele ausprobieren konnten, zufällig von einem kleinen Basler Brettspiel-Händler gestellt wird, dürfte klar sein, dass regionale Anbieter keineswegs schlechter platziert wurden, als etwa die großen budgetstarken Hersteller – klasse. Spätestens an dieser Stelle merkt man allerdings auch, dass die Einteilung der Bereiche mehr als gut durchdacht wurde: Der kleine Mittelaltermarkt war akustisch gut genug abgeschottet, um sich schnell in einer anderen Welt zu fühlen und auch in der obersten Etage wird sich der ein oder andere Buchautor darüber gefreut haben, ohne Lärm von den Bühnen aus ihren Büchern lesen zu können. Störfaktoren gab es somit also nahezu keine.

    Fantasy Basel: Paul Warren

    Bei den Stars hat sich die Fantasy Basel allerdings – im Vergleich zu deutschen oder amerikanischen Comic Cons – stark zurückgehalten. Einer der Headliner dürfte dabei wohl der kleinwüchsige Martin Klebba gewesen sein, der es sich als Darsteller aus “Fluch der Karibik” auf sehr lässige Weise auf der Bühne bequem machte und nicht nur den Fragen des Moderators Rede und Antwort stand, sondern auch dem neugierigen Publikum, das es sich nicht nehmen ließ, mit den Stars in Kontakt zu kommen. Doch auch die Creature Darsteller aus Star Wars und Doctor Who konnten von ihren speziellen Erfahrungen bei ihrer Arbeit berichten und spannende Geschichten über Kostüme und den Job am Set erzählen. Auf Grund der Vielfalt an Attraktionen waren die richtig großen Headliner und Hollywood-Stars aber nicht einmal nötig, um hier mehr als genug Spaß haben zu können.

    Nicht zu vergessen natürlich die vielen Cosplayer, die sich an jedem Abend auf die Bühne wagten. Mit dabei auch ein recht freizügiges “Kostüm” aus dem japanischen Trash-Streifen “Hentai Kamen”, das schnell für Jubel beim Cosplay Contest sorgte. Ein Highlight neben den vielen selbstgemachten Kostümen der Besucher war allerdings auch eine Ausstellung der originalen “Wonder Woman”-Kostüme, die kurzfristig noch aus Amerika eingeflogen wurden und verschiedene Charaktere aus dem bald startenden Film präsentierten. Wonder Woman ist dabei allerdings kein Charakter der jüngsten Stunde, sondern war ihrerzeit die wohl erste weibliche Superheldin in den DC-Comics des Ehepaars Marston. Damit werden die Veranstalter aber auch dem seit einigen Jahren anhaltenden Comic-Hype rund um Marvel und DC gerecht, der weiterhin mit spannenden Verfilmungen aus den beiden Cinematic Universes aktuell bleibt.

    Fantasy Basel: Cosplay

    So eine riesige Programmvielfalt konnte aber natürlich auch hungrig machen und selbst in diesem Bereich konnte das Event bestens überzeugen. Mit einer internationalen kulinarischen Vielfalt, bei der selbst mexikanische Spezialitäten und ein Bereich mit Japan Food vertreten war, kam wohl jeder Geschmack auf seine Kosten. Ein bisschen hätte die Fantasy Basel damit sogar ein wenig Streetfood Festival-Charakter, bei dem selbst exotischere Speisen wie etwa Insekten nicht fehlen durften. Wären da doch bloß nicht die in der Schweiz üblichen hohen Preise, die das Probieren ausgefallener Nahrungsmittel mitunter etwas kostspielig machten. Mit leckeren Burgern, deftigen Würstchen oder Raclette blieb aber auch für den etwas kleineren Geldbeutel genügend Auswahl.

    Damit entwickelt sich die Fantasy Basel im nun dritten Jahr in Folge zu einer ernsthaften Konkurrenz für die großen deutschen Comic Cons oder auch die Role Play Convention und beweist, dass ein alternatives Konzept qualitativ ganz vorne in der Liga mitspielen kann. Noch dazu ist es geradezu vorbildlich, dass sich die Veranstalter bereits jetzt Gedanken über Probleme und Verbesserungsmöglichkeiten machen, wenn sie beispielsweise für das kommende Jahr einen Wechsel in die neuere benachbarte Halle ankündigen, um eine Main Stage ohne störende Säulen realisieren zu können – hier gibt es also keineswegs einen Stillstand, bei dem Fehler jedes Jahr wiederholt werden, sondern ein sich stetig entwickelnder und verbessernder Prozess, der mit viel Liebe zum Detail den Aufenthalt für die Besucher so angenehm wie möglich machen soll.

    Die nächste Fantasy Basel findet vom 10. – 12. Mai 2018 erneut in der Messe Basel statt. Tickets und Infos gibt es in Kürze unter fantasybasel.ch.

    Fotos und Eindrücke von der diesjährigen Fantasy Basel findet ihr auf unserer Facebook-Seite unter facebook.com/dvdmagazine