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  • Chronicles of Crime (Brettspiel)
    Eigentlich handelt es sich um den typischen Alltag eines Ermittlers und doch ist der heutige Tag ein klein bisschen anders, als wir das Büro des Detective im Scotland Yard betreten. Ein Mordfall hat sich im Hyde Park ereignet und wir sollen ermitteln. Gemeinsam mit einigen anderen Polizisten begeben wir uns zum Tatort, befragen Zeugen und durchsuchen die Umgebung nach wichtigen Hinweisen. Jeder einzelne davon ist überaus wichtig, um mögliche Zeugen und Verdächtige damit zu konfrontieren und weiterführende Informationen zu erhalten, die uns bei der Lösung des Falls behilflich sein können. Doch einfach wird das nicht: Die Zeit drängt und wenn wir nicht zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort auftauchen, können wichtige Zeugen vielleicht längst verschwunden sein. Oder im schlimmsten Fall wird sogar ein weiterer Mord geschehen…

    Anders als die Geschichte von „Chronicles of Crime“ womöglich vermuten lässt, handelt es sich dabei nicht um ein Computer- oder Videospiel. Tatsächlich haben wir es hier mit einem Brettspiel zu tun, das schon auf den ersten Blick ein wenig anders aussieht. Das Brett entspricht viel mehr einer Tafel, auf der Hinweise und Indizien abgelegt werden, wie es die Ermittler in den Filmen normalerweise an der Pinnwand tun. Rechts und links daneben: Die jeweiligen Tatorte, Wohnorte von Zeugen und Verdächtigen und noch viele andere wichtige Locations, an denen wir möglicherweise nach Hinweisen suchen müssen oder Personen zu befragen haben. Mit einer kleinen Besonderheit: Bei „Chronicles of Crime“ sind wir nicht mit klassischen Spielfiguren unterwegs, sondern mit dem Smartphone oder Tablet.

    Chronicles of Crime

    Tatsächlich nämlich stimmt es nicht so ganz, dass es sich hierbei ausschließlich um ein Brettspiel handelt. „Chronicles of Crime“ kombiniert nämlich analoge und digitale Technik recht geschickt: Das Brettspiel mit seinen physischen Tafeln und Karten einerseits, die dazugehörige App mit Kamerafunktion und Befragungsmodus andererseits. Recht geschickt kombiniert das Spiel also das klassische Brettspiel mit einer App, in der wir nach Hinweisen suchen und Zeugen befragen. Und das geht erstaunlich einfach, denn auf praktisch allen Tafeln und Karten findet sich ein QR-Code, mit dem wir an den jeweiligen Ort reisen, Objekte einscannen und Personen befragen. Einfach den QR-Code der Ortstafel gescannt und wir reisen an den Ort. Dann den QR-Code der jeweiligen Person einscannen, um sie zu befragen. Und worüber wir sie befragen wollen, legen wir dann auch einfach mittels QR-Code fest, in dem wir den Code des jeweiligen Hinweises einscannen.

    Haben wir zuvor die richtigen Hinweise am Tatort gefunden, entwickelt sich so nach und nach eine spannende Story, in der wir immer mehr Informationen über den Tathergang aufdecken. Die Befragten auf die richtigen Ereignisse oder Objekte angesprochen, verraten sie uns vielleicht wichtige Hinweise auf weitere Personen, andere Orte und noch viele andere spannende Dinge. Und das kann ganz schön komplex werden: Manche Personen halten sich nur zu bestimmten Uhrzeiten an bestimmten Orten auf und wenn wir erst einmal sechs oder sieben Orte mit jeweils bis zu drei Personen pro Ort rund um unser Spielbrett ausgelegt haben, sieht auch „Chronicles of Crime“ schon bald aus, wie die Hinweistafel eines echten Ermittlers. Optisch macht das schon einen coolen Eindruck – und ist aber auch spielerisch absolut notwendig, um die zahlreichen komplexen Hinweise überhaupt alle im Kopf behalten zu können.

    Spannend wird es aber vor allem deshalb, weil es sich bei „Chronicles of Crime“ um ein kooperatives Brettspiel handelt. So suchen wir uns bis zu drei Mitspieler und rätseln gemeinsam über den Täter und den Tathergang. Das allein kann schon für einen spannenden Austausch sorgen, wenn alle Mitspieler anhand der erhaltenen Informationen in ihren Köpfen Theorien ausdenken, denen wir womöglich nachgehen sollten. Tatsächlich gibt es bei „Chronicles of Crime“ nämlich stets mehrere Möglichkeiten, um in der Story voran zu kommen und die Spieler müssen untereinander abstimmen, wie sie als nächstes vorgehen möchten: Etwa zu welchem der sechs Orte auf ihrem Tisch sie als nächstes reisen möchten, welchen Zeugen sie als nächstes befragen möchten oder welche der mitunter bis zu zwanzig Hinweisen sie verwenden möchten, um bestimmte Personen damit zu konfrontieren.

    Chronicles of Crime

    Jede Entscheidung hat dabei Auswirkungen auf den Spielverlauf: Mit jeder Reise, jeder Befragung und jeder Hinweissuche vergeht innerhalb der App nämlich eine gewisse Zeit. Und Zeit ist ein überaus wichtiger Faktor in „Chronicles of Crime“, denn regelmäßige Zufallsereignisse sorgen dafür, dass etwa potentielle Verdächtige verschwinden, Zeugen ermordet werden oder andere überaus spannende Dinge passieren. Damit hat das Spiel sogar einen gewissen Wiederspielwert, wenn wir beim nächsten Versuch eine andere Vorgehensweise wählen möchten und vielleicht einen vorzeitig verschwundenen Verdächtigen beim zweiten Durchgang doch noch rechtzeitig befragen. Und so bekommt man bei „Chronicles of Crime“ schnell das Gefühl, es handele sich um das erste Spiel, das Brettspiel und App tatsächlich sinnvoll miteinander kombiniert. Denn Spannung ist hier zu jeder Zeit garantiert.

    Schade ist allerdings, dass die App dann doch gelegentliche Macken hat. Etwa wenn die Reihenfolge unseres Vorgehens etwas zu sehr durcheinander gerät. So kann es etwa passieren, dass wir eine Zeugin auf eine bereits verstorbene Person ansprechen und sie bei anderen Fragen dann plötzlich doch nichts mehr von dessen Tod weiß. Ein paar Kinderkrankheiten scheint die dazugehörige App also zum aktuellen Zeitpunkt noch zu haben, vor allem was den Ablauf der Dialoge bei den Befragungen betrifft. Außerdem sind wir beim Test mit einem Sony Xperia X immer wieder auf das seltsame Phänomen gestoßen, dass bestimmte Buttons innerhalb der App erst nach mehrmaligem Betätigen reagiert haben. Das hat zwar zu keinem Zeitpunkt das Weiterspielen tatsächlich behindert, nervte auf Dauer aber doch ganz gewaltig. Trotzdem sind wir an dieser Stelle zuversichtlich, dass zukünftige Patches den Fehler noch beheben werden.

    Chronicles of Crime

    Eines allerdings funktioniert bereits hervorragend: Mit der zusätzlich erhältlichen „VR-Brille“ können wir recht tief in die jeweiligen Tatorte eintauchen. Dabei stecken wir eine zusammenklappbare Brille einfach in der Mitte auf unser Smartphone, bekommen dann zwei Einzelbilder für die jeweiligen Augen generiert und können uns dank des Bewegungssensors unseres Mobiltelefons tatsächlich im 360° Modus am Tatort umsehen und nach wichtigen Hinweisen suchen. Spannend: Die Zeit ist dabei begrenzt und bei jedem erneuten Versuch vergeht zusätzliche Ingame-Zeit. Doch auch hier wird der Teamgeist schnell gestärkt: Die Spieler können das Gerät schließlich herum reichen, sodass jeder einmal die Gelegenheit erhält, nach den Hinweisen am Tatort zu suchen. Und das kann schon recht spaßig werden, wenn dem ein oder anderen vielleicht etwas auffällt, was seine Mitspieler nicht gefunden haben. Damit wird „Chronicles of Crime“ zum perfekten Spiel für all jene, die lieber miteinander, statt gegeneinander spielen und die zudem auch noch viel Spaß an spannenden Krimigeschichten haben.

    Fazit:
    Das spannende Krimispiel um die Ermittlungen der Scotland Yard kombiniert Brettspiel, digitale App und virtuelle Realität auf recht gekonnte Weise und sorgt für ein unterhaltsames Koop-Erlebnis, bei dem die Spieler zusammenarbeiten müssen, statt gegeneinander zu spielen.

    Chronicles of Crime Wertung